„Ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten“

W. Marsand -Die Bauarbeiten für die neue Grundschule der StS Fischbek-Falkenberg (Standort Falkenberg) stehen noch am Anfang

„Ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten“.

Streit über neue Grundschule „Am Heidrand“ geht weiter.

Die Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg am Standort „Am Heidrand“ soll ein neues Grundschulgebäude bekommen. Dieses Bildungshaus wird neben der Grundschule auch die Kita beheimaten. Bei der Planung des Klassenhauses kam es zu Unstimmigkeiten zwischen Eltern der Grundschule und Schulbau Hamburg, woraufhin der Elternrat der Schule die Wahlkreisabgeordneten aus Süderelbe zu einem Gespräch einlud. Der SPD-Wahlkreisabgeordnete und Schulpolitiker Matthias Czech sicherte nach dem Gespräch zu, die Kritikpunkte des Elternrats in die Schulbehörde zu transportieren.
Letztere zeigte sich laut Czech nur bedingt einsichtig: „Das pädagogische Konzept der Schule benötigt die optische Durchlässigkeit zwischen Klassenräumen und Fluren. Dieses sieht vor, dass die Lehrer im Schulalltag die Möglichkeit haben, Kleingruppen zum eigenständigen Arbeiten in die Flure setzen zu können. Dafür werden die Flure extra breit gebaut, um genug Platz zum Arbeiten zu bieten. Zwischen den Fluren und den Klassenzimmern gewährleisten Fenster, dass die Lehrer die Schüler auf den Fluren weiter vom Klassenraum aus beaufsichtigen können. Die Architekten hatten in ihren Plänen allerdings recht schmale Fenster mit einer Breite von 45 cm vorgesehen. Diese würden die Aufsicht der Schüler auf den Fluren erschweren. Ich freue mich daher sehr, dass Schulbau Hamburg mir jetzt mitgeteilt hat, dass breite, innenliegende Fenster eingebaut werden, die den Ansprüchen des pädagogischen Konzepts gerecht werden.“
Es gab zusätzlich Bedenken zum Lärmschutz durch die gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch die Kita und die Grundschule. Diese sind räumlich getrennt, jedoch befinden sich einige Klassenräume direkt über den Räumen der Kita und haben ihre Fenster zum Außenbereich der Kita. Daher wurde eine Lärmbelastung des Unterrichts durch spielende Kitakinder während des Lüftens befürchtet. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage wurde seitens des Elternrates gefordert. Hier kann Czech keine „Entwarnung“ vermelden. Bei Neubauplanungen öffentlicher Gebäude wird immer so wenig Technik wie möglich eingeplant. Technik benötige Wartung, sei fehleranfällig und somit mit Personal- und Folgekosten verbunden. Zudem müsse man auch beim Einbau einer Be- und Entlüftungsanlage weiterhin portable Luftfilter vorhalten, um Coronaviren aus der Raumluft herausfiltern zu können. Bei einer dauerhaften Außenlüftung durch geöffnete Fenster können diese Luftfilter zumindest in den Sommermonaten ausgeschaltet bleiben, dieses wäre bei technischer Entlüftung nicht möglich.
Es wird stattdessen aufwendige passive Lärmschutzmaßnahmen durch moderne Werkstoffe geben. Damit schließen die Fachleute gegenseitige Lärmbelastungen zwischen Kita und Grundschule aus, erläutert Czech. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll kritisiert die Stellungnahme von Czech. „Es ist schade, dass die rot-grünen Wahlkreisabgeordneten sich nicht stark in Hamburg machen, um den berechtigten Protest der Schulgemeinschaft zum Erfolg zu verhelfen. Jetzt Sachen zu präsentieren, die der Schule sowieso schon zugesagt wurden, ist wirklich enttäuschend. Auch die Begründung der SPD für die Ablehnung – moderne Technik muss gewartet werden – ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Was in vielen Schulen nördlich der Elbe Standard ist, wird uns in Neugraben verwehrt – und das bei einer Modellschule. Gerade direkt gewählte Abgeordnete sollten sich den Menschen vor Ort verpflichtet fühlen und nicht nur Abnicker der rot-grünen Senatspläne sein. Ein modernes pädagogisches Konzept muss auch baulich dementsprechend umgesetzt werden. Ich unterstütze die Forderungen der Schulgemeinschaft uneingeschränkt!“, betont Trepoll.