Industriestandort für die Zukunft sichern

Foto: pm -Die Sietas-Werft als noch Hoffnung bestand

Industriestandort für die Zukunft sichern.

Pella Sietas, wie geht es weiter mit Werftgelände?.

Die Pella Sietas-Werft bestand seit 1635 und war die älteste Werft Deutschlands. Vor etwa einem Jahr hat die Pella Sietas-Werft in Cranz dann endgültige Insolvenz angemeldet. Bereits zuvor war die Werft ein ständiges Sorgenkind, da die wirtschaftliche Situation im Schiffbau allgemein auch der Werft in den vergangenen Jahrzehnten häufig Probleme bescherte. Von einstmals etwa 900 Mitarbeitenden war der Betrieb im Zuge verschiedener Konsolidierungsmaßnahmen schon auf etwa 300 Mitarbeitende reduziert worden.
Nicht das erste Mal in der langen Geschichte der ältesten Werft Deutschlands kam der Gang zum Insolvenzverwalter. Diesmal aber scheint das Aus für den Werftstandort endgültig zu sein. Der Ausverkauf der Werft endete Ende August mit dem Verkauf des Schwimmdocks an die Flensburger Schiffswerft.
„Öffentliche Informationen über die Zukunft des Werftgeländes mit den darauf befindlichen Montagehallen gibt es nicht“, bedauert die SPD. Deshalb sei das Rätselraten um die Zukunft des Werftgeländes auch groß. Klaus Fehling, wirtschaftspolitischer Fachsprecher der SPD-Fraktion: „Für Cranz-Neuenfelde und für den Wirtschaftsstandort Harburg sind die Arbeitsplätze, die aufgrund der Insolvenz weggefallen sind und die Zukunft des Betriebsgeländes von großer Bedeutung. Denn nur mit der Ansiedlung eines neuen Industrie- oder Gewerbebetriebes auf dem Gelände, das planungsrechtlich als Industriegelände ausgewiesen ist, können Wirtschaftskraft und vor allem Arbeitsplätze für die Region wieder zurückgeholt werden.“ Das Bestreben der Stadt müsse es sein, so Fehling weiter, „diesen Industriestandort für die Zukunft zu sichern und sich für eine Wiederbelebung durch einen neuen Industrie- oder Gewerbebetrieb einzusetzen, im Sinne der Bürger*innen im Hamburger Alten Land, die zuvor im Umfeld der Sietas-Werft ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen hatten.“ Der Fachsprecher der SPD-Fraktion im Regionalausschuss, Holger Böhm, ergänzt: „Auch für das Selbstverständnis der Neuenfelder*innen ist eine Wiederbelebung des Standorts von großer Bedeutung, denn dieser Teil der Region am Este-Sperrwerk war immerhin seit Jahrhunderten von der industriellen Nutzung und der Schiffbautradition geprägt.“