Impftermine: „Wer, wann, wie und wo?“

Über Antworten zu diesen wichtigen Fragen werden aktuell nicht nur die Betroffenen der Altersgruppe über 80, sondern auch betreuende Angehörige weitgehend im Unklaren gelassen – sagt die Seniorenunion (SU) Harburg. „Wir dürfen unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger mit den Schwierigkeiten beim Anmelden eines Impftermins nicht allein lassen“, mahnt deren Kreisvorsitzende Birgit Przybylski und führt aus: „Viele dieser Menschen können sich nicht selbst im Internet um einen Termin kümmern oder scheitern in telefonischen Warteschleifen und an technischen Schwierigkeiten.“ Vorbildlich seien z.B. Länder wie NRW, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und der Freistaat Bayern, die den betreffenden Personenkreis persönlich anschreiben und wenigstens über die Anmeldemodalitäten aufklären.
Sie erläutert: „Jede Stadt, jede Gemeinde, jeder Landkreis kennt die Altersstruktur seiner Bewohner, da muss eine solche Information an eine bestimmte Zielgruppe einfach möglich sein. Bei Wahlen erhält doch auch jeder Bürger eine Wahlbenachrichtigung, wann er wo wählen kann. Und das soll bei Corona nicht gehen?“ Przybylski kritisiert das „totale Durcheinander“ mancherorts: „Es wäre ein Armutszeugnis, sollte es so weit kommen, dass wir als Senioren-Union als ‚Selbsthilfegruppe‘ in Harburg Unterstützung anbieten müssen, weil weder Kommune noch Kassenärztliche Vereinigung praktikable Hilfsangebote machen.“ Die Polizei warne bereits vor falschen telefonischen Angeboten zu Hausbesuchen und angeblichen Impfterminen. Dies zeige, wie kriminelle Elemente versuchen, entstandene Unsicherheit auszunutzen, um Zugang zu Wohnungen von Senioren zu erlangen.