„Herr Schuldt, sie sind swag!“

pm -Eine Erfolgsgeschichte: Gospel Train und Peter Schuldt

„Herr Schuldt, sie sind swag!“.

Umjubelt: Doppelkonzert von Gospel Train in der Ebert-Halle.

„Warum diese große Begeisterung für Gospel Train?“ mag der eine oder andere fragen. Die Antwort hat Gospel Train, sofern es überhaupt noch notwendig war, am vergangenen Wochenende mit seinen zwei – nota bene – ausverkauften, Jahreskonzerten in der Heimfelder Friedrich-Ebert-Halle gegeben. Es war einmal mehr ein stimmgewaltiger Auftritt in dem der Chor der Goethe-Stadtteilschule Harburg nicht nur glänzte sondern seine Zuhörer ein ums andere Mal von den Sesseln riss. Trotz wechselnder Zusammensetzung, weil jedes Jahr ein kompletter Jahrgang naturgemäß die Schule und zumeist – nach einer Übergangszeit – auch den Chor verlässt, gelingt es Peter Schuldt, Gründer- und Leiter von Gospel Train, gesanglich hochkarätigen Nachwuchs herauszufiltern der bestechende Qualitäten aufweist. Schon manche Karriere hat hier ihren Anfang genommen. Bereits die alljährlichen Auftritte des Unterstufenchors unter der Leitung von Ute Hatzel zum Konzert-Auftakt lassen erahnen, aus welchem Potential Gospel Train schöpfen kann.
Mit einem gefühlvollen „Shosholoza“ startete der Chor in sein Abendprogramm um dann mit Cruisin‘ for a Bruisin‘ und den – hier stellvertretend für alle anderen genannt – Solisten Björn & Jojo einen rasanten Kontrapunkt zu setzen, der fetziger ger nicht hätte sein können. Bereits nach den ersten drei Songs stand fest: Gospel Train hält auch diesmal was er verspricht. Er begab sich, entsprechend dem Motto des Konzertes „auf seine eigene Umlaufbahn“ und kreiste dementsprechend von Szenenapplaus zu Szenenapplaus. Mit „Can’t help falling in love“ oder auch „Photograph“ setzte Gospel Train weitere Akzente, bevor er seine Fans mit einem mitreißenden Rock’n Roll-Medley in die Pause entließ.
Wenn man als Dirigent mit jungen Menschen zusammenarbeitet, dann muss man sich, was nahe liegend ist, auch auf ihre Welt einlassen. Dass Peter Schuldt, ein Ehremann ist – entsprechend dem Jugendwort des Jahres – mochte der Mann aus Finkenwerder gerne nachvollziehen; dass er „swag“ sei (Jugendwort 2011), gab ihm schon Rätsel auf. „Herr Schuldt, Sie sind lässig“, klärte die Moderatorin Luca Sophie Büttner auf. In der Tat: Lässig und doch mit dem notwendigen Ernst hat Peter Schuldt seinen Chor auf die Erfolgsschiene gebracht. Eine Leistung für die er und natürlich der Chor bereits mehrfach ausgezeichnet wurden.
Den Sound noch in den Ohren, war es der Gast-Solistin Katharina Vogel vorbehalten, Teil zwei des Konzertes einzuläuten. Die norddeutsche Singer/Songwriterin singt… natürlich über die Liebe und das Leben. „Alle Erfahrungen, die in mir wichtige Spuren hinterlassen, werden in meinen Songs verpackt, berichtet die 33-Jährige und erläutert:. Sie verbinden leben und lieben mit genießen und kämpfen und durchaus auch mal mit aufgeben. Die Texte möchte ich nicht in komplizierte Worte fassen, ein Bild reicht mir völlig aus. Meine Songs sind meine Fotografien,“ Katharina hatte Songs aus ihrem Album „2 Minuten“, aber auch ganz frische Sachen im Gepäck. Begleitet wurde sie von ihrem Pianisten, Produzenten und besten Freund Matthias Kloppe. Von beiden möchte man bei nächster Gelegenheit mehr hören.
Mehr gab es dann von Gospel Train, nämlich zwei Titel, die man mit diesem Chor verbindet: „Higher and Higher“ sowie die heimliche Harburg-Hymne „Ich bin Harburg“. Mit „Underneath The Snow“ und „Hallelujah“ lieferte der Chor den Beweis für den Grund, warum seine jüngste CD den Titel „Seelenfutter“ trägt. Die beiden (und viele weitre) Songs sind, ebenso wie „Crazy“ oder „Lean On Me“ einfach… Seelenfutter! Kracher reihte sich an Kracher ehe die jungen Sänger mit einem Pop-Medley allmählich auf das Ende des Konzerts zusteuerten dass passenderweise mit „When The Music Fades Away“ ausklang. Mit seinen knapp 20 Titeln hatte Gospel Train wieder einmal bewiesen, dass, wie Luca Sophie Büttner es formuliert hatte, „bei uns alles möglich ist,“ von Plattdeutsch bis zu den Pointer Sisters. Für das Publikum galt nachdem der letzte Ton verklungen war, was der eine Titel der Sisters behauptete: „I’m so exited“.