„Gut, dass es mit der A26 jetzt voran geht“

Renè Legrand/DEGES -Oliver Grundmann MdB Michael Westhagemann Senator für Wirtschaft Verkehr und Innovation Hamburg Enak Ferlemann Parlamentarischer Staatssekretär BMVI Dr. Berend Lindner Niedersächsischer Staatssekretär für Wirtschaft Arbeit Verkehr und Digitalisierung und Dirk Brandenburger Technischer Geschäftsführer der DEGES (v.l..n.r.) ließen es sich trotz der Corona-Krise nicht nehmen den Spatenstich vorzunehmen

„Gut, dass es mit der A26 jetzt voran geht“.

Spatenstich für den Hamburger Teil der A26-West am 11. Mai.

Am 11. Mai wurde aufgrund der Corona bedingten Auflagen im Rahmen einer kleinen Pressekonferenz der symbolische Spatenstich zum Start des Neubaus der A26-West von Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär BMVI, Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg, Dr. Berend Lindner, Niedersächsischer Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der DEGES, vorgenommen. Der Bauabschnitt 4 der A26 schließt auf 8,7 Kilometern die Lücke zwischen Neu Wulmstorf in Niedersachsen und der A7 in Hamburg. In diesem Abschnitt werden bis 2025 17 Brückenbauwerke erstellt, ein 190 Meter langer Tunnel unter der Hafenbahn und ein Autobahnkreuz an der A7 errichtet. Die A26 soll in Zukunft Norddeutschlands leistungsfähige Ost-West-Verbindung für die Verkehre südlich der Elbe werden. Sie wird die seit Jahrzehnten hochbelastete und unfallträchtige B73 entlasten und deren Anwohner vor Verkehrslärm schützen. Im Zusammenspiel mit der A20 bildet sie künftig die westliche Umfahrung Hamburgs und schließt an die A7 in Hamburg an. Über das neu zu errichtende Autobahnkreuz HH-Hafen bildet die A26 im Osten die Verbindung zur A1. Im Hamburger Raum wird sie entscheidend dazu beitragen, die Verkehre zu bündeln, das Stadtstraßennetz zu entlasten, den Straßenlärm in den Wohngebieten zu minimieren und den größten deutschen Seehafen im Süden der Stadt an das Autobahnnetz anzubinden, heißt es in einer DEGES-Pressemitteilung.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär BMVI, sagte: „Mit dem Baustart des Abschnitts A26-West werden wir endlich eine weitere Lücke schließen, um letztlich in absehbarer Zeit von Stade bis nach Hamburg zur A7 zu kommen. Die B73, unfallträchtig und stauanfällig, wird dann endlich entlastet und Anwohner vor Verkehrslärm geschützt. Ich wünsche der DEGES und allen am Bau Beteiligten alles Gute und viel Erfolg.“
Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg, betonte: „Der Hamburger Süden braucht dringend eine Entlastung vom starken Verkehr. Mit der A26 schützen wir die Anwohnerinnen und Anwohner und stärken die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens. Mit der geplanten A26-Ost, der Hafenpassage im Anschluss an diesen Abschnitt, werden wir dann die Verkehre konsequent zur A1 weiterführen, um die Stadt im Süden zu entlasten.“
Dr. Berend Lindner, Niedersächsischer Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, freute sich: „Gut, dass es mit der A26 jetzt voran geht. Wir brauchen eine bedarfsgerechte Infrastruktur. Der Lückenschluss wird die seit Jahrzehnten geplagten Pendler entlasten und die Lebensqualität im südlichen Umland Hamburgs deutlich verbessern.“
Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer DEGES: „In Deutschland wird auch in Zeiten von Corona Verkehrsinfrastruktur der Zukunft gebaut. Heute starten wir den Bau des länderübergreifenden Abschnitts der A26. Die DEGES wird das für den Norden so wichtige Projekt für den Bund und die Länder umzusetzen. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen bei der DEGES, die den heutigen Baustart trotz der aktuell schwierigen Randbedingungen termingerecht vorbereitet haben. Gut, dass wir in Deutschland eine so leistungsbereite Bauindustrie haben, die trotz Einschränkungen mit Elan den Bau dieses wichtigen Abschnitts beginnt. Denn wir wissen alle: ein guter Start ist für diese Großprojekte wichtig.“
Zum Spatenstich gab es aber nicht nur freudige Statements. Das A26-kritische „Bündnis Verkehrswende Hamburg“ betonte zwar in einer Pressemitteilung, dass die Weiterführung der A26-West bei Moorburg akzeptabel sei – aber: „Bis hierher und nicht weiter!“, geben die Kritiker deutlich zu verstehen. Eine A26-Ost lehnen sie ab.
Da das Autobahnkreuz Maschen die Autobahnen A1, A7 und A39 miteinander verknüpfe, gebe es laut des Bündnisses keinen Bedarf für eine Verlängerung der A26 über Moorburg und Wilhelmsburg zur A1. Die A26-Ost widerspreche diametral den Anforderungen einer Verkehrswende, die ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz sei. Sie wird auch den Interessen des Hafens an einer Anbindung der Hamburger Seehäfen an das Autobahnnetz nicht gerecht, erklärt „Bündnis Verkehrswende Hamburg“.
„Einhellig wird von den Parlamenten im Bund und in Hamburg eine Stärkung des ÖPNV insbesondere auf der Schiene gegenüber dem Autoverkehr gefordert, sowie eine weitest mögliche Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf die Schiene und das Wasser. Ein Ziel ist die Senkung der CO2-Emissionen, ein weiteres eine der Natur und den Menschen gerecht werdende Stadtentwicklung. Die der A26-Ost-Planung zugrunde liegenden Prognosen eines stetigen Wachstums des MIV (Motorisierter Individual Verkehr) und des Straßen-Schwerlastverkehrs sind deshalb völlig überholt und keine tragfähige Bedarfsbegründung“, begründet das Bündnis seine Ablehnung.
Ein weiteres Argument der Kritiker: Der Hamburger Hafen habe in den vergangenen Jahren den Schienenfernverkehr für Container und Massengüter bereits erheblich ausgebaut. Verstärkt werden müsse auch der Transport innerhalb des Hafens auf dem Wasser und der Hafenbahn. Vor allem braucht der Hafen dringend eine erneuerte Köhlbrandquerung.