Für die Kinder ist es ein Fest!

Bevor es an die großen Projekte geht bauen die Kinder und Jugendlichen ihre Ideen im kleinen Modell Fotos: au

Für die Kinder ist es ein Fest!.

Lehmbaufestival in Wilhelmsburg.

Es ist ein bisschen wuselig an diesem Dienstagmittag auf der großen Baustelle in der Bahnhofspassage vor der S-Bahn-Station Wilhelmsburg: Überall wird gebaut, geklopft, Wände glatt gemacht, Material herangeschafft. Alu-Leitern stehen an rund vier Meter hohen Bauwerken, alles untergebracht unter einem riesigen Dach. Interessierte Menschen bleiben stehen, schauen sich das Geschaffte an. Was sie sehen, regt die Fantasie an: Eine Landschaft aus Lehm mit begehbaren Räumen und Skulpturen bis zu vier Metern Höhe. Viele kleine Hände haben auch in diesem Jahr wieder Großes geschaffen beim Lehmbaufestival des Vereins Bunte Kuh in Wilhelmsburg!
Bereits zum siebten Mal ist das Team aus Künstlern, Architekten und Ingenieuren um Nepomuk Derksen und seiner Frau Karen im Sommer zu Gast in Wilhelmsburg, coronabedingt in diesem Jahr etwas später als gewohnt. „Wir haben sehr gebangt, ob es überhaupt stattfinden kann“, erinnert sich Karen Derksen. Umso glücklicher sind alle Beteiligten, dass das Projekt in diesem Jahr wieder realisiert werden konnte. „In Zeiten von Corona ist die Planung das A und O“, erklärt Derksen. Kontaktlisten, Abstände einhalten, Kleingruppen von zehn Kindern, Masketragen, ein Zaun verhindert unkontrollierten Zugang. Entlohnt werden die Organisatoren mit lauter glücklichen Gesichtern. „Für die Kinder ist es ein Fest, mit den Händen etwas zu gestalten. Wir sind froh, dass wir ihnen ein Stück Freiheit wiedergeben können“, freut sich Derksen. Das ist auch eines der Ziele, die das Projekt verfolgt. „Das Projekt fördert, neben den sozialen Fähigkeiten, die Erfahrung eigener gestalterischer Fähigkeiten. Während des Bauens, wobei gemeinsam circa 70 Tonnen Lehm geknetet, gestampft und mit Fäusten bearbeitet, verstrichen und verziert werden, wird die Gestaltungs- und Bewegungsfreude auf natürliche Weise gefördert, die Fein- und Grobmotorik geübt“, heißt es auf der Homepage des Vereins. Dabei spielt vor allem der Lehm eine wichtige Rolle, denn der sei ein faszinierender Baustoff, der seine ’soziale und kulturelle Klebekraft‘ entfalte.
Eingeladen zum Mitmachen waren auch in diesem Jahr wieder Groß und Klein, Flüchtlingsgruppen, Menschen mit Behinderung, aus Wilhelmsburg und ganz Hamburg. Eine Gruppe trat dabei besonders hervor: „Wir hatten eine starke Nachfrage von Schulkindern, dieses Jahr sind viel mehr Schulen beteiligt“, so Derksen.
Mittlerweile ist die Bauphase vorbei. Noch bis Freitag, 24. September, kann man sich die Kunstwerke von 10 bis 18 Uhr anschauen, Montag ist Ruhetag. Weitere Informationen zum Projekt unter www.buntekuh-hamburg.de.