Fischfänger

SHMH - Altonaer Museum -Klarmachen des Netzes während der Fahrt in See (Ausreise) 1920. Im Bild festgehalten wird ein Moment wo alle Fischer einen relativ sicheren Stand haben und kurz in einer Position verharren können.

Fischfänger.

Ausstellung in der Schumacher-Kapelle.

Die diesjährige Sommer-Ausstellung der Finkenwerder Geschichtswerkstatt zeigt unter dem Titel „Fischfänger“ Fotografien des Fotografen Emil Puls, die vor 100 Jahren entstanden sind. Im Auftrag des Altonaer Museums hat er mit schwerer Plattenkamera und Holzstativ den schweren Arbeitsalltag an Bord des Fischdampfers „Kersten Miles“ eingefangen. Es sind Bilder von hoher handwerklichen Qualität – trotz der damals beschränkten technischen Möglichkeiten oder den widrigen Arbeitsbedingungen auf See.
Emil August Johannes Puls (* 26. Dezember 1877 in Ottensen-Neumühlen – † 20. Mai 1941 in Altona) war ein Fotograf, der den größten Teil seines Lebens in Altona wohnte und arbeitete. Puls bevorzugte – auch nach Aufkommen der Rollfilmkamera – unverändert die Arbeit mit der Plattenkamera. In seinem Nachlass fanden sich etwa 6.000 Glasplattennegative, die seit 1976 im Altonaer Museum archiviert sind. Im Jahr 2002 kamen weitere beschädigte Negative in einem Privathaus in Ottensen zum Vorschein.
Der fotografische Nachlass wurde von seiner Ehefrau Margarethe Puls zunächst auf dem Dachboden ihres Hauses in der Bahrenfelder Straße verwahrt. Ein Jahr vor ihrem Tod 1977 wurde das Bildarchiv dem Altonaer Museum übereignet. Es enthielt außer den 6.000 Glasplatten auch einige hundert Diapositive und Kontaktabzüge.
Als aktuellen Bezug zu den historischen Fotografien macht die Ausstellung in der Fritz-Schumacher-Kapelle auf dem Alten Friedhof Finkenwerder, Norderkirchenweg 73 (Endstation HVV-Bus 251), auf die katastrophale Situation der Überfischung auf den Weltmeeren aufmerksam, erläutert Fangmethoden und lässt Prominente zu Wort kommen. Dafür haben das Bundesamt für Naturschutz, die Deutsche Umwelthilfe und die Hamburger Verbraucherzentrale den Ausstellungsmachern umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung gestellt.
Besucher können sich die Ausstellung unter Einhaltung der coronabedingten Regeln ab sofort ansehen. Öffnungszeiten: Dienstag/Donnerstag 16 bis 19 Uhr sowie ab 9. August auch an den Sonntagen von 15 bis 17 Uhr.