„Es wird Zeit, dass in Moorburg endlich saniert, gebaut und zügig vermietet wird!

Bemängelt wird ebenso das Fehlen einer Brücke über den Graben nahe des Deiches

„Es wird Zeit, dass in Moorburg endlich saniert, gebaut und zügig vermietet wird!.

Dr. Gudrun Schittek fordert Behörde und SAGA zum Handeln auf.

Grüne und SPD hatten in einem Antrag kritisiert, dass in Moorburg nach ihrer Meinung unüberschaubar viele Häuser und Wohnungen unvermietet seien. Unter Hinweis auf den Koalitionsvertrag zwischen beiden Parteien, der eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Moorburg vorsehe, bemängelte Rot-Grün, dass seit Längerem in Moorburg einer geplanter Verfall und nur eine schleichende Sanierung der städtisch verwalteten Objekte zu beobachten sei. Als Beispiel nannte Rotgrün eine Immobilie am Moorburger Kirchdeich 44, die von der SAGA angeblich trotz geplanter Sanierung nicht bearbeitet und deswegen seit Monaten bzw. Jahren leerstehen würde .
Das sei angesichts der allgemeinen Wohnungsknappheit in Hamburg und dem Verbesserungsstreben durch den Senat unverständlich. Man brauche den Wohnraum in diesem Stadtteil und verliere durch Passivität gute Bausubstanz, so der Vorwurf von SPD und Grünen.
Vor diesem Hintergrund wurde die Verwaltung aufgefordert, Verantwortliche der SAGA und der LIG in den Regionalausschuss Süderelbe einladen, damit deren Vertreter zur Situation der städtisch verwalteten Häuser in Moorburg berichten könnten.
„Dabei soll über alle leerstehenden Objekte (Wohn- und Gewerbeimmobilien) berichtet werden, eine Übersicht über die geplanten Sanierungsvorhaben gegeben werden und jeweils geplante Vermietungsbeginn-Daten genannt werden“, so die Antragssteller.
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) nahm zum Antrag der Grünen und SPD am 19. Mai Stellung.
Die SAGA, so die BSW, nehme regelhaft an Gesprächskreisen teil und informiere zeitnah und umfassend über die jeweils anstehenden objektbezogenen Entwicklungsmaßnahmen.
Ziel dabei sei es, die in Rede stehenden Immobilien sukzessive in eine angemessene Nutzung zu bringen. Dabei wird der Bezirk Harburg über den zuständigen Regionalbeauftragten jeweils ebenso einbezogen, wie eine Vielzahl engagierter Bürger aus Moorburg. Zum Austausch hierfür wird nicht nur der ständige Gesprächskreis Moorburg regelhaft genutzt, sondern auch viele anlassbezogene Einzelgespräche geführt, betonte die BSW.
Diese erklärte abschließend unverbindlich: „Endgültige Entscheidungen der SAGA zu einzelnen Objekten sind nach derzeitigem Stand frühestens zum Jahresende 2021 möglich. Dies gilt auch für Angaben zu Zeithorizonten hinsichtlich einer Vermietung einzelner Objekte, die auf diesen Entscheidungen basieren. Nach Mitteilung des LIG sind nähere Angaben zu einzelnen Wohngebäuden, die sich im Eigentum des LIG befinden, aufgrund noch offener Entscheidungsprozesse zurzeit nicht möglich. Darüber hinaus wurden bereits für zwei Gebäude Mittelfreigaben erteilt, um die notwendigen Instandsetzungen bzw. Modernisierungen zeitnah umsetzen zu können.“
Zusammenfassend baten die SAGA, der LIG und die BSW die Bezirksversammlung Harburg um Verständnis, dass eine über den bereits genannten Informationsaustausch hinausgehende Darstellung im Sinne der Beschlussempfehlung im Regionalausschuss Süderelbe zurzeit aus den aufgeführten Gründen leider nicht möglich sei. Mit dieser Auskunft gab sich die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Dr. Gudrun Schittek nicht zufrieden. Mit einer Fotodokumentation will sie auf die nach ihrer Meinung unhaltbare Situation aufmerksam machen. Mit dem engagierten Bürger Klaus Rüpke und ihrem grünen Bezirksabgeordneten David Ghrim aus Moorburg habe sie eine Tour durch den Ort gemacht und sich leerstehende Häuser und Wohnungen zeigen lassen.
Ihr Fazit: „Seit Jahren werden die Menschen in Moorburg vertröstet. Für SAGA und LIG „lohnt“ sich Sanierung, Vermietung oder Abriss und Neubau nicht. Das ist für die SAGA zu kleinteilig und offensichtlich nicht „das Geschäft“ der SAGA. Aber als Eigentümerin von Gebäuden der Stadt sind SAGA und LIG dem Gemeinwohl verpflichtet. Da passt es nicht, dass die SAGA in Moorburg Mietforderungen von bis zu 14 Euro stellt.“ Schittek will aber nicht nur Kritik üben. Sie verweist auf Eigentum von LIG und SAGA in Neuenfelde, das nach dem Bau der Airbus-Start- und Landebahn verfallen sei. Inzwischen wären die Immobilien nach über 15 Jahren Leerstand renoviert oder neu gebaut worden. „In Neuenfelde ist es der SAGA vorbildlich gelungen, entsprechend der „Baufibel Altes Land“ ortsgerecht zu bauen. Das wird allgemein geschätzt und die Wohnungen sind sehr begehrt. Warum nicht auch Wohnungsbau und Sanierung in Moorburg?“, lobt und fragt Schittek zugleich.
Moorburg liege zwar im Hafenerweiterungsgebiet. Aber das könne keine Rechtfertigung für Häuser- und Wohnungsleerstand sein! Alle wüssten, dass der Hamburger Hafen nicht weiter wachsen wird. Der SAGA seien 2014 rund 150 Häuser vom LIG für 75 Jahre in Erbpacht übertragen worden. Das bedeutet, bis zum Jahr 2089, sagt Schittek.
„Es wird Zeit, dass in Moorburg endlich saniert, gebaut und zügig vermietet wird! Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum in Hamburg!“, fordert die grüne Politikerin unmissverständlich.