Es weht ein rauher Wind

pm -Erstes Tip-Off der Towers in der heimischen Arena vor 3400 Zuschauern

Es weht ein rauher Wind.

Towers auch im ersten Heimspiel sieglos.

Nach dem zweiten Spieltag in der Basketball-Bundesliga (BBL) dürfte jedem auch noch so optimistischen Towers-Akteur klar geworden sein, dass das Ziel, mit dem Abstieg nichts zu tun haben zu wollen und an den Play Offs teilnehmen zu wollen, vorerst in weite Ferne gerückt ist, weht doch in der BBL ein hanz anderer, sprich um einiges rauherer Wind. Nach der 55:111-Auswärtsniederlage zum Auftakt beim amtierenden Meister Bayern München, mussten die Towers auch in ihrem ersten BBL-Heimspiel ihrer noch kurzen Geschichte – Gast war Syntainics MBC aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt, eine bittere Niederlage einstecken, wobei auch dieser Gegner die 100 Punkte-Marke knackte, Nach dem Schlusspfiff hieß es 83:104. Damit belegen die Towers den vorletzten Tabellenplatz.
Nur kurzzeitig war es den Towers nach dem Anpfiff vergönnt, die Führung zu übernehmen, Tevonn Walker hatte gepunktet. Er bildete gemeinsam mit Urgestein René Kindzeka, Heiko Schaffartzik, Malik Müller, Marshawn Powell und Prince Ibeh die Starting Five. Vor allem war es aber Powell, der mit all seiner Erfahrung die Gastgeber in Schlagdistanz hielt. Das Leben an Dreier- und Freiwurflinie ist im modernen Basketball jedoch lukrativer, weswegen die Ostdeutschen sich leicht absetzten (19:12/6. Minute). Immerhin hielt Hamburg die Anzahl der Ballverluste (3) noch einigermaßen, ebenso den Rückstand zur Viertelpause (17:27).
Die Hereinnahme von Beau Beech verhieß nach Wiederbeginn Vielversprechendes. Zunächst bediente der Kapitän Kevin Yebo per Alley-Oop, dann verwandelte er einen Dreier. Letzteres, nur zwei Kategorien rotzfrecher, ließ Schaffartzik folgen. Da die Defense nun etwas solider stand und weniger Penetrationen zuließ, arbeiteten sich die Towers heran (31:35/14.). Auf einen Block von Marvin Ogunsipe folgten stehende Ovationen. Eine weitere Schaffartzik-Distanzbombe ließ den Rückstand auf einen Zähler schmelzen (34:35/15.), zur Halbzeit stand es aufgrund der starken Dreierquote der Gäste jedoch wieder 40:46.
Trotz eines erfolgreichen Dunks wurden die Wilhelmsburger zu Beginn des dritten Abschnitts geschwächt. Der Grund: Powell, der beim Stopfen gefoult wurde, prallte dabei unglücklich auf den Boden und musste von Mannschaftsarzt Helge Beckmann am ausgekugelten Daumen behandelt werden. Für ihren bis dato besten Akteur kämpfte sich der Aufsteiger abermals auf einen Punkt heran (45:46), mitunter kämpften die Türme aber zu sehr, so wie Beech, der ein unsportliches Foul kassierte. Anstatt in Führung zu gehen, folgten Freiwürfe für die Mitteldeutschen und die Weißenfelser zogen wieder auf 55:45 davon. Dafür war Powell bald zurück auf dem Court. Ohne Erfolg. Nach dessen Verletzung und der nur Beinahe-Führung scheint ein Knacks durch die Mannschaft gegangen zu sein. Kurzzeitig wurde es leise in der Arena, laut waren nur Taylors Ansagen in der Auszeit. Und als die Towers schon geschlagen schienen (54:71/27.), führte Kahlil Dukes das Comeback eigenhändig an. Es blieb allerdings bei der Ergebniskosmetik gegen an diesem Abend bärenstarke Wölfe, deren 3-Punkte-Quote beachtlich war. Prince Ibeh, der bei den Towers in der Verteidigung eigentlich Abräumer unter dem Brett sein sollte, hat in diese Rolle noch nicht hineingefunden. Das eine oder andere unnötige Foul und mangelhafte Konzentration über die gesamte Spielzeit von 40 Minuten taten ein Übriges.
Den ersten Sieg möchten die Towers nun am Freitag, 11. Oktober, bei den JobStairs Gießen 46ers einfahren. Tip-Off in Mittelhessen ist um 20.30 Uhr.