„Es ist nicht zu verstehen, dass…“

mk -Die SPD-Bezirksabgeordnete Beate Pohlmann will endlich Klarheit über die Gründe der Pannenserie im Ehestorfer Heuweg

„Es ist nicht zu verstehen, dass…“.

SPD-Fragen zur Absackung im Ehestorfer Heuweg.

Mitte September traten bei den Bauarbeiten im Ehestorfer Heuweg Bodenabsenkungen von bis zu fünf Metern auf. Sie sind höchstwahrscheinlich auf Hohlräume des ehemaligen Bergwerkes Robertshall zurückzuführen, die offensichtlich nicht ausreichend verfüllt wurden. Diese Vorkommnisse verzögern die Bauarbeiten weiter und verlängern für die Anlieger und Nutzer des Ehestorfer Heuwegs zeitlich die Umwege und Erschwernisse. Deshalb stellen sich an den zuständigen Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) Fragen. Bereits Ende Januar 2018 hatte die SPD-Bezirksabgeordnete Beate Pohlmann auf die Möglichkeit von nicht ordnungsgemäß verfüllten Stollen unter dem Ehestorfer Heuweg auf Hamburger Gebiet verwiesen. Die zuständige Fachbehörde, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), hatte damals auf die Anfrage mitgeteilt, „dass die ehemaligen Schachtanlagen außerhalb der Straßenbaumaßnahme liegen. Recherchen haben ergeben, dass der Stollen, der den Ehestorfer Heuweg quert, mit Sand verfüllt wurde. Die Bohruntersuchungen ergaben ein festes Gefüge unter der Straße und zeigten keinerlei Versackungen auf. Trotzdem wird baubegleitend ein Bodengutachten für die entsprechenden Stellen hinzugezogen, um jegliche Risiken zu vermeiden. Der Umbau erfolgt lediglich im Bereich der Straßenfläche.“
Pohlmann und ihr Parteifreund Frank Wiessner bohren nun in einem Antrag tiefer. „Es drängt sich trotzdem der Verdacht auf, dass aktuell im Vorfeld keine Bodenbohrungen und Untersuchungen im Bereich der Bergwerkstollen erfolgt sind. Sonst müsste es doch aufgefallen sein, dass die Verfüllung mit weißem Sand erfolgte. Wenn ein Experte mit hinzugezogen worden wäre, hätte dieser auf die Gefahren einer Nachsackung hingewiesen. Um welche Tunnelanlagen es sich handelt, wurde in der Anfrage zu einem Link beantwortet. Aus dem hervorgeht, dass jedoch 3 Stollen auf Hamburger Gebiet den Ehestorfer Heuweg queren. Auf dem niedersächsischen Teil sind es 7 weitere Stollen, die in den Straßenraum reichen. Außerdem fanden unter Begleitung der Bodendenkmalpflege zuletzt im Jahr 2000 Bohrungen im Gelände statt. Es ist nicht zu verstehen, dass die zuständige Behörde mitteilte, dass die Schachtanlagen außerhalb der Straßenbaumaßnahmen liegen, wo doch der Plan etwas ganz anderes zeigt!“, stellen die SPD-Politiker kritisch fest. Dass dem LSBG die besonderen Umstände des Bodens bekannt gewesen wären, zeige, dass baubegleitend ein Bodengutachten erstellt worden sei. „Hier stelle sich die Frage, ob die Hohlräume entdeckt wurden und wie ggf. darauf reagiert worden ist“, so Pohlmann und Wiessner. Zum Komplex Bodenuntersuchung stellen die Genossen unter anderem folgende Fragen: „Sind Experten zur Untersuchung der Verfüllung hinzugezogen worden? Welche Experten wurden hinzugezogen, um die Verfüllung der Tunnelanlagen zu begutachten? Hat man sich nur auf die alten Aussagen aus dem Jahr 2000 verlassen? Wenn ja, warum wurde nur auf die alten Aussagen über die Bohrungen aus dem Jahr 2000 zurückgegriffen? Was hat das baubegleitende Bodengutachten ergeben, bitte der Bezirksversammlung vorlegen. Wenn kein aktuelles Gutachten besteht, warum wurde keines gemacht?“ Zum Aspekt Fortsetzung der Bauarbeiten wollen Pohlmann und Wiessner Folgendes wissen: „Der LSBG wird aufgefordert, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, damit jetzt die unterbrochene Verkehrsführung wieder in Kraft gesetzt wird. Diese Überbrückung kann auch zunächst provisorisch eingerichtet werden. Eine Sperrung darf nicht bis zum Jahresende dauern. Was gedenkt der LSBG zu tun, um die Verfüllung sicher für die Straße herzurichten? Bis wann kann dies erfolgt sein? Müssen weitere Versackungen sowohl auf dem Hamburger als auch auf dem niedersächsischen Teil befürchtet werden? Wenn ja, was ist geplant?“ Auch CDU, FDP, Die Linkspartei und AfD haben ähnliche Anträge zum Thema gestellt.