Erinnern für die Zukunft: Auftakt für Gedenktagen 2018 im Rathaus

@Lina Knipfer -Erste Besucher der Anne Frank - Wanderausstellung in der Bücherhalle

Erinnern für die Zukunft: Auftakt
für Gedenktagen 2018 im Rathaus.

Die Initiative Gedenken in Harburg stellt sich der Aufgabe, die Geschichte des Nationalsozialismus im Bezirk zu beleuchten. Sie will nicht nur das geschehene Unrecht vorbehaltlos aufzeigen, sondern auch der Harburger Opfer des NS-Regimes gedenken. Dabei gilt es, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Sie ist dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost angegliedert und wird vom Bezirksamt Harburg und der Harburger Bezirksversammlung unterstützt.
Eine wichtige Veranstaltung der Initiative Gedenken in Harburg sind die jährlichen Harburger Gedenktage. Die zentrale Auftaktveranstaltung fand diesmal unter dem Motto „Gegen das Vergessen – Gedenken als Mahnung für heute“ im Harburger Rathaus statt. Eröffnet wurde die erfolgreiche Veranstaltung durch ein Grußwort der Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, die betonte , dass gerade die Bezüge der Gedenktage zum Bezirk Harburg eine starke und bleibende Erweiterung des Blickes auf die Opfer des Nationalsozialismus bewirke.
Auch Harburger und Wilhelmsburger Schulen waren dabei. Das Friedrich-Ebert-Gymnasium mit einem Klaviertrio und das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und das Helmut-Schmidt-Gymnasium (Wilhelmsburg) mit szenischen Darstellungen und Lesungen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung des vielfältigen Programms der Harburger Gedenktage durch die Akteure selbst. Ihre Wort- und Bildbeiträge regten Zugänge und Interesse an.
Interessierte Bürger können aus einem breiten Angebot noch bis Ende November zwischen Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen, Führungen und Diskussionsveranstaltungen wählen und teilnehmen. Ein ausführlicher Flyer bietet genaue Informationen (http://gedenken-in-harburg.de/fileadmin/user_upload/3324-leporello-gedenktage-web.pdf)
Ein gewichtige Veranstaltung ist in diesem Jahr die Wanderausstellung „Lasst mich ich selbst sein – Anne Franks Lebensgeschichte“ des Anne Frank Hauses Amsterdam und des Anne Frank Zentrums Berlin in der Harburger Bücherhalle (Der Neue Ruf berichtete).
Jürgen Marek Abgeordneter der Bezirksversammlung und Mitglied im Kulturausschuss zeigte sich von Inhalten und Organisation begeistert: „ Das Konzept der Vielfalt und der breiten Beteiligung konnte auch bei den Gedenktagen 2018 durch Harburger Schulen, Kultureinrichtungen, politischen und gesellschaftliche Organisationen und Vereinen eindrucksvoll umgesetzt werden. Der Initiative Gedenken ist es einmal mehr gelungen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit in Harburg eine lebendige Erinnerungskultur zu verankern und so das Bewusstsein für die Demokratie stärken“.
Noch bis Sonnabend, 1. Dezember ist die Wanderausstellung im Rahmen der Harburger Gedenktage in der Bücherhalle Harburg i Carrée, Eddelbüttelstraße 47a, zu sehen. Sie kann während der Öffnungszeiten (dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 14 Uhr) besucht werden.
Sie zeigt auf 32 Tafeln die Lebensgeschichte von Anne Frank und wendet sich vor allem an Jugendliche mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: „Wer bin ich? Wer sind wir? Wen schließen wir aus?“ Sie geht zudem der Frage nach, was wir heute bewirken können und stellt Initiativen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vor.
Kern des Ausstellungsprojekts ist das bewährte Konzept „Jugendliche begleiten Jugendliche“. Schülerinnen und Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, der Goethe-Schule-Harburg und der Stadtteilschule Süderelbe sowie Jugendliche des Jugendforums der Lokalen Partnerschaft Harburg werden in den Inhalten der Ausstellung und interaktiven Methoden geschult, um andere Jugendliche als Ausstellungsbegleiterinnen und -begleiter durch die Ausstellung zu leiten.
Anmeldungen für begleitete Führungen nimmt per E-Mail Mouniera Thalau (thalau@lawaetz.de) entgegen. Die Ausstellungsbegleitungen richten sich vor allem an Schulklassen ab der 9. Klasse und Jugendgruppen.