Ein Zeichen für die Wilhelmsburger

Ein Zeichen für die Wilhelmsburger.

SoVD plädiert für Krankenhaus Groß-Sand.

Auch der Sozialverband Hamburg hat sich nun in die Diskussion um das angeschlagene Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand eingeschaltet. „Wenn jetzt die Politik für den Erhalt der gesamten Klinik votiert, ist das ein Zeichen für die Wilhelmsburger: Der Süden wird nicht abgehängt. Die Internationale Bauausstellung, die den Stadtteil aufwerten sollte, darf kein Strohfeuer gewesen sein“, fordert Klaus Wicher, Vorsitzender des Hamburger Sozialverbands Deutschland (SoVD). „Wer die Klinik auf der Elbinsel erhält, erhält auch die wohnortnahe medizinische Versorgung im Süden Hamburgs, wo nur drei Krankenhäuser stehen“, so Wicher weiter. „Es ist zu begrüßen, wenn sich Sozialsenatorin Melanie Leonhard auf Grundlage eines tragfähigen Konzeptes des Eigners für den Bestand einsetzt.“ Er erinnert daran, dass im Rahmen der Internationalen Bauausstellung IBA 2013 der Stadtteil mit etwa einer Milliarde Euro aufgewertet wurde.
Der Stadtteil folge wie kaum ein anderer dem Konzept der „Wachsenden Stadt“: Er gehöre zu den am schnellsten wachsenden Quartieren in Hamburg – eventuell auch eine Folge der IBA, heißt es in der Pressemitteilung des SoVD. Allerdings halte offenbar die ärztliche Versorgung nicht Schritt. So zeigte eine Große Anfrage in der Bürgerschaft 2019: 2014 kam (nach Berechnungen des Hamburger Abendblattes) ein Hausarzt auf 1309,3 Einwohner, 2019 waren es 1590,2. Wicher: „Es ist nicht nur die soziale Situation auf der Veddel, die den Bestand von Groß-Sand erfordert. Es ist auch die besondere geographische Lage. Wenn im Fall einer Sturmflut die Wege zu anderen Kliniken nicht passierbar sein sollten, kann Groß-Sand ein Fels in der Brandung sein – und bürgernah helfen.“