Ein Stück lebendige Hafengeschichte

Auch in Zukunft werden die Besucher in langen Schlangen vor der Veddeler Fischgaststätte in der Tunnelstraße auf leckeren Fisch warten können der Standort bleibt erhalten Foto: au

Ein Stück lebendige Hafengeschichte.

Veddeler Fischgaststätte bleibt erhalten.

Sie haben gezittert, gekämpft und am Ende gewonnen: Wie am vergangenen Wochenende bekannt wurde, darf die weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannte Veddeler Fischgaststätte an ihrem jetzigen Standort bleiben. Bis zu dieser guten Nachricht waren es allerdings für Besitzer Christian Butzke und sein Team eine schwere Zeit. Im November war bekannt geworden, dass im Zuge der Neuplanungen für den Stadteingang Elbbrücken die traditionsreiche und beliebte Veddeler Fischgaststätte umgesiedelt werden sollte. Einen neuen Standort könne man sich unter anderem in den Zollhallen oder in einem Neubau vorstellen, hieß es im Rahmenplan. Das Problem daran: Nicht nur der 1950er-Jahre Charme wäre dahin gewesen, auch könne man nicht einfach den legendären Ofen von seinem jetzigen Standort aus woanders hinverlegen. Der aber sei ausschlaggebend für den leckeren Backfisch, nur er kann so hohe Temperaturen erzeugen, wie benötigt werden. Und: Der Ofen hat Bestandsschutz, darf nur an seinem jetzigen Standort betrieben werden. Für andere Örtlichkeiten bekäme der Ofen aus den 1920er-Jahren keine Genehmigung mehr. Christian Butzke startete daraufhin eine Online-Petition, die inzwischen mehr als 20.000 Menschen unterschrieben haben.
Sehr zur Erleichterung der vielen Stammgäste als auch des Besitzers und seinen Mitarbeitern gibt es nun die Zusage aller Beteiligten, das Traditionslokal am Standort erhalten zu wollen. „Die Veddeler Fischgaststätte ist eine Hamburger Institution und ein Stück lebendige Hafengeschichte. Christian Butzke und sein Team sind nicht nur ein kulinarischer, sondern auch ein sozialer Anlaufpunkt für viele Menschen auf der Veddel und aus ganz Hamburg. Ich freue mich daher sehr, dass uns in intensiven Gesprächen mit Betreibern, Stadtentwicklungsbehörde und Bezirksamt gelungen ist, eine Lösung für den Erhalt der Gaststätte zu finden. Wie darüber hinaus die städtebauliche Entwicklung des neuen Quartiers an den Elbbrücken konkret aussehen wird, ist derzeit noch in Planung. Fest steht jedoch: Die Veddeler Fischgaststätte an ihrem jetzigen Standtort ist ein Teil davon“, so Dirk Kienscherf, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg.