„Ein Sieg für die CDU!“

mk -Das frühere Ortsamt Süderelbe wird vom Amt für Denkmalschutz als denkmalwürdig eingestuft

„Ein Sieg für die CDU!“.

„Altes Ortsamt“ wird als denkmalwürdig eingestuft.

Gleich auf der ersten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 6. Januar gab es einen Paukenschlag. Der Abriss des Gebäude-Ensembles „Altes Ortsamt“ (heute Polizei und Kundenzentrum) in der Straße „Am Neugrabener Markt“ scheint so gut wie vom Tisch zu sein. Das Amt für Denkmalschutz anerkenne die Denkmalwürdigkeit, teilte Bau-Dezernent Jörg-Heinrich Penner mit. „Es bleibt alles, wie es ist“, resümierte CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer gegenüber dem RUF. Zur Erinnerung: Die CDU war bereits im November/Dezember 2018 den Erneuerungsplänen für das Neugrabener Zentrum größtenteils mit Skepsis begegnet. Vor allem die Idee des derzeitigen Grundeigentümers, den Komplex aus den 1970er-Jahren abzureißen und stattdessen umfangreichen Wohnungsbau zu etablieren, stieß auf scharfen Protest seitens der CDU. Diese verfasste noch Ende 2018 einen Antrag, in dem sie auf die Einzigartigkeit der Gebäude (bedeutende Architekten, besondere Klinker und Dachpfannen sowie Auszeichnung 1979) und den großen Identifikationsfaktor des markanten kommunalen Baus verwies. Tenor des CDU-Antrages war: Das Gebäude-Ensemble müsse erhalten bleiben. Zur Untermauerung dieser Forderung sollten Vertreter des Amtes für Denkmalschutz, der Baubehörde und der Architektenkammer in den Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit eingeladen werden, die darüber berichten sollten, welche Bedeutung das Gebäude-Ensemble städtebaulich für die Region habe. In der Folgezeit wurde der CDU-Antrag in verschiedenen Ausschüssen immer wieder debattiert.
Fischer erinnert sich auch an einen Rundgang mit dem Oberbau-Direktor Franz-Josef Höing. Der Oberbau-Direktor sei laut Fischer „Feuer und Flamme“ für den Erhalt des „Alten Ortsamtes“ gewesen. Schließlich überprüfte das Amt für Denkmalschutz die älteren Bauten auf ihre Eignung als Baudenkmal. Im hinteren Teil der Liste von alten Anträgen, so Fischer, habe der Bau-Dezernent dann mitgeteilt, dass die Verwaltung die Denkmalschutzwürdigkeit des „Alten Ortsamtes“ als für gegeben ansehe. „Das ist eine bemerkenswerte Geschichte. Das ist ein Sieg der CDU. Damit wird es an dieser Stelle keinen Wohnungsbau mit achtgeschossigen Hochhäusern geben“, erklärt Fischer. Aber nach wie vor ist alles in der Schwebe. Genauso wie Fischer macht sich auch der SPD-Politiker Sören Schinkel-Schlutt um die Zukunft der Häuser Gedanken. Es müsse geklärt werden, ob sich die Denkmalwürdigkeit nur auf die Fassaden und das Dach beziehe, oder ob damit auch der Innenbereich des Gebäudes gemeint sei. Davon hänge auch die zukünftige Benutzung ab. Wenn der Innenbereich nicht als denkmalwürdig eingestuft wird, könne man ihn entkernen. Dann bestünde die Möglichkeit, hier beispielsweise Senioren- oder Studentenwohnungen einzurichten. Das in seiner Gestaltung einzigartige Gebäude-Ensemble sei ein wichtiger Fixpunkt im Neugrabener Zentrum, betonte Schinkel-Schlutt.