„Eichhörnchen-Töter“ feierte 80. Geburtstag

„Eichhörnchen-Töter“ feierte 80. Geburtstag.

Hans-Jürgen „Jacky“ Rindfleisch, Ex-Fußballer und Beton-Fachmann.

(wg). Ältere Harburger erinnern sich noch gern an einen wieselflinken Linksaußen auf Harburgs Fußballplätzen: Hans-Jürgen Rindfleisch kickte von Mitte der 1950er-Jahre bis Ende der 1960er-Jahre für den Harburger Turnerbund, Viktoria Harburg, den FC Borussia und dessen Nachfolgeverein Harburger Sport-Club (HSC). In seinem großen Freundeskreis in Harburg Stadt und Land nennen ihn alle „Jacky“. Diesen Spitznamen hatte ihm schon in seiner Schulzeit sein ehemaliger Klassenkamerad und langjähriger Mitspieler beim HTB, der spätere Jugendnationalspieler Jürgen Neudorf „verpasst“.
Vor wenigen Tagen feierte Rindfleisch mit 15 Gästen bei seinem Lieblingsgriechen in der Denickestraße in Eißendorf seinen 80. Geburtstag. Zu den Gästen zählten die Eheleute Helga und Karl-Heinz Stöver, Karl-Heinz Schneider, der frühere Harburger Fußballer Edgar Puchmüller vom damaligen VfR Rasensport (heute HSC), Harburgs Fußball-Legende Horst Offenhauser und auch Freunde vom Projekt „Transrapid“, für das sich Jubilar Rindfleisch schon seit vielen Jahren engagiert.
Zu seinen Gratulanten zählten aber natürlich auch seine drei Töchter Kirsten, Nicole und Nadine mit Anhang, die in den Jahren 1963, 1966 und 1975 geboren wurden. Leider nicht mehr dabei sein kann bei der Feier seine Frau und große Liebe Waltraut, die im April dieses Jahres nach längerer Krankheit gestorben war. Mit der in Bostelbek aufgewachsenen Waltraut hatte er im Jahr 1963 die Liebe seines Lebens geheiratet. Zu seinen größten Fans gehören seine sechs Enkelkinder, bei denen er nur Opa Rindi heißt, und seine erste Urenkelin Hedi, die mit ihren Eltern in Mannheim lebt.
Nach der Schulzeit mit dem Abschluss der Mittleren Reife an der Mittelschule Woellmerstraße in Heimfeld (Abschlussarbeit „Ist eine Wiedervereinigung Deutschlands realistisch?“) begann Hans-Jürgen Rindfleisch seine Lehre als Industriekaufmann bei den Phoenix-Werken in Harburg. Dort war er auch noch einige Jahre nach seiner Ausbildung tätig. In den Jahren 1962/63 folgte der zweijährige Militärdienst, den er zumeist in Fischbek und Stade absolvierte und in der er es bis zum Oberleutnant der Reserve schaffte, ebenso wie seinerzeit sein Kamerad und Freund Karl-Heinz Ehlers, der spätere Chef der Sprinkenhof AG und ehemalige CDU-Bürgerschaftsabgeordnete.
Während seiner insgesamt siebenjährigen Zeit bei der Phoenix spielte er dort auch in der Werks-Fußballelf, der außer ihm weitere namhafte Harburger Kicker angehörten – Jürgen Neudorf, Egon Pollak, Jan Bol und Edgar Puchmüller. In der Neu Wulmstorfer Betonfirma Hupfeld begann die zweite erfolgreiche Berufskarriere von Hans-Jürgen Rindfleisch. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zunächst Verkaufsleiter und bald Geschäftsführer. Später führte er die Firma Lieferbeton Nord, der Rindfleisch das Kürzel „Lino“ gab.
Seine Stationen, zunächst als Jugend- und später als Liga-Fußballer, waren der Harburger Turnerbund (HTB, ab 1954), der FC Viktoria Harburg (1963 bis 1966) und FC Borussia Harburg (bis 1968). 1960 erreichte Rindfleisch mit der HTB-Jungmannen-Elf mit seinerzeit bekannten Spielern wie Udo Pandikow, „Abbi“ Prigge, Klaus Budde, Heiko Bruhns das Hamburger Pokalendspiel. Sie unterlagen dem HSV auf dem Rabenstein allerdings mit 1:5.
Borussias Ligaspieler und auch viele treue Zuschauer nannten ihn und seinen Mannschaftskameraden Herbert Meyer scherzhaft die „Eichhörnchen-Töter“, weil manche der abgerutschten Flanken in den alten Bäumen des Sportplatzes Eichenhöhe landeten. An seine aktive Kickerzeit schlossen sich Trainertätigkeiten in Altenwerder, Moorburg, Maschen und bei der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) an. Später kickte „Jacky“ auch noch in Altherren- und Senioren-Teams des Harburger Sport-Clubs. 1987 wurde sein HSC Hamburger Pokalsieger. Noch heute verfolgt der Jubilar das Amateur- und Profi-Fußballgeschehen aufmerksam.
Die Urlaubsziele von Hans-Jürgen und Waltraut Rindfleisch, die eine Schwester des langjährigen Viktoria-Torhüters Horst Wegener ist, waren in der Regel im Sommer die Nordsee-Insel Amrum und im Winter zum Skilaufen Gargellen im Montafon. Im Jahr 2002 war „Rindi“ Schützenkönig des Marmstorfer Schützenvereins. CDU-Mitglied ist der Eißendorfer Jung seit Jahresbeginn.