Druck auf Behörde verstärkt

mk -Politik und Öffentlichkeit fordern eine einspurige Befahrbarkeit des Ehestorfer Heuweges während der Bauarbeiten 2019.

Druck auf Behörde verstärkt.

Ehestorfer Heuweg: Protest formiert sich.

Keine Woche ohne das leidige Thema Vollsperrung des Ehestorfer Heuweges. Auf der jüngsten Sitzung der Bezirksversammlung am 30. Oktober verstärkte sich der Druck auf die zuständige Wirtschaftsbehörde. Der bekannte Hausbrucher Wirt Thomas Soltau schilderte seine Eindrücke von einer Informationsveranstaltung des Landesbetriebes Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) in der Rudolf-Steiner-Schule. Die von den LSBG-Vertretern in teilweise arroganter Manier gemachten Äußerungen zu Art und Umfang der Vollsperrung 2019 des Ehestorfer Heuweges hätten die anwesenden Bürger ratlos und wütend zurückgelassen. Informationsgehalt gleich null. Lösungen für die verfahrene Lage gebe es nicht. Bleibe es bei der angekündigten Vollsperrung 2019, seien viele Anwohner und Gewerbe von der Außenwelt abgeschnitten – mit gravierenden negativen Folgen, so Soltau. Auch der Leiter der Rudolf-Steiner-Schule, Klaus-Michael Maurer, wies auf die nachhaltigen Beeinträchtigungen hinsichtlich des Transportes der Schüler oder der Belieferung mit Lebensmitteln für die schuleigene Küche hin. „Wir können uns nicht vorstellen, unsere Schule monatelang dichtzumachen“, sagte Maurer.
Angesichts dieser Statements gab es einen interfraktionellen Antrag. „1. Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (LSBG) die Baumaßnahme 2019 Ehestorfer Heuweg in 2018 in einer öffentlichen Veranstaltung vorstellt und dazu die Anlieger und die Mitglieder der Bezirksversammlung eingeladen werden. 2. Die Bezirksversammlung fordert während der Bauzeit die uneingeschränkte einspurige Befahrbarkeit der Straße für die Bürger sicherzustellen und erwartet vom LSBG eine begründete Aussage. 3. Ggf. möge der LSBG in der Informationsveranstaltung geeignete Alternativen vorstellen und vor Baubeginn umsetzen, die vollständige Mobilität der Bürger im Ehestorfer Heuweg sicherstellen, ohne dass für diese Kosten entstehen.“ Zwischenzeitlich ist ebenfalls eine Petition von betroffenen Anliegern des Ehestorfer Heuweges an die Hamburger Wirtschaftsbehörde mit detaillierten Forderungen geschickt worden. „Die Baustelle mindestens so einzurichten, dass eine jederzeitige (Tag und Nacht) freie Zufahrt für Anlieger, Besucher, Gewerbe, Gäste der Gastronomie, Personal und Schüler gewährleistet ist, gegebenenfalls die Baustelle mit kleinen Bau-Losen versehen, an denen mit ampelgeregelten Wechselverkehr an der Baustelle vorbeigeführt wird. Alternativ auf dem Graben parallel zum Ehestorfer Heuweg eine Behelfsstraße mit Platten einzurichten. 4. Auch den Buslinienverkehr fahrplanmäßig aufrecht zu erhalten, da Anliegern (insbesondere älteren und gehbehinderten Menschen) ein Fußweg zum Einkaufen etc. von ca. 3 km nicht zumutbar ist. Wir kündigen an, sollten unsere Forderungen nicht erfüllt werden bzw. die freie Zufahrt behindert werden, dass wir die Baumaßnahme gerichtlich stoppen werden“, lauten einige Passagen. Auch die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver meldete sich zu Wort. „Ich kann den Unmut gut nachvollziehen, die Totalsperrung des Ehestorfer Heuweges ab März für neun Monate ist nicht hinnehmbar. Für Gewerbetreibende steht dabei die Existenz auf dem Spiel! Hier muss über Alternativen nachgedacht werden, um ein Mindestmaß an Mobilität zu erhalten. Der Ehestorfer Heuweg darf nicht zur Dauer-Sackgasse ohne Ausweg werden!“, betonte Stöver.