Die neuen Leiden des jungen W..
Lesung bei MehrWertKultur.
Der siebzehnjährige Edgar Wibeau hat sein von Mutter und Lehrmeister gegängeltes Leben satt und steigt aus: Er verlässt seine Kleinstadt und taucht in Berlin unter, wo er in einer Gartenlaube wohnt. Dort verliebt er sich in Charlie, eine Erzieherin in der benachbarten Kinderkrippe. Leider hat sie schon einen Freund, aber Edgar ist ihr auch nicht gleichgültig. In der Laube findet der Salinger- und Jeans-Fan Edgar ein Exemplar von Goethes „Werther“, aus dem er in der Folge oft zitiert, da er sich selbst darin wiedererkennt. Um den anderen zu zeigen, was in ihm steckt, versucht Edgar, ein Farbspritzgerät zu erfinden. Beim Test wird er von einem Stromschlag getötet. Die Geschichte wird rückblickend von Edgar aus dem Jenseits erzählt, unterbrochen von Kommentaren der Menschen, die ihn kannten und die sich fragen, warum es zu dem Unfall kommen musste.
„Die neuen Leiden des jungen W.“ ist das bekannteste Werk von Ulrich Plenzdorf, der sich auch als Drehbuchautor einen Namen machte (u.a. „Die Legende von Paul und Paula“). Es beschreibt eine jugendliche Rebellion gegen eine als bevormundend wahrgenommene Gesellschaft, deren Protagonist seinen Alleingang schließlich mit dem Leben bezahlen muss. Ein klassischer Jugendroman der DDR der siebziger Jahre, mit dessen unangepasster Hauptfigur sich viele Jugendliche identifizieren konnten.
Ivar Lethi liest daraus am Freitag, 31. Mai ab 19.30 Uhr bei MehrWertKultur, Nobléestraße 13 a. Der Eintritt ist frei.