Der Tele-Michel im Maßstab 1:160

Jeannette Engelhardt (1. von links) Daniela Prost (4. von links) und CDU-Bürgermeisterkandidat Marcus Weinberg (5.von links) freuen sich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern über das gelungene Projekt dem Nachbau des Hamburger Tele-Michels. Foto: au

Der Tele-Michel im Maßstab 1:160.

Wilhelmsburger Schüler bauen Fernsehturm nach.

Über tausend kleine Einzelteile, viel Fingerspitzengefühl und eine ordentliche Portion Geduld: Vergangene Woche stellten 12 Achtklässler der katholischen Bonifatiusschule ihr gerade abgeschlossenes Projekt vor, den Bau des Hamburger Fernsehturms, liebevoll Tele-Michel genannt, im Maßstab 1:160. Rund 1,80 Meter hoch ist das Modell des Heinrich-Hertz-Turmes und der ganze Stolz der Schülerinnen und Schüler, die dieses Projekt im Rahmen der Profilklasse Geosystem Erde ausgeführt haben. „Sie haben das ganz alleine gemacht. Und es herrschte immer eine ruhige und angenehme Atmosphäre“, erinnern sich ihre Lehrerinnen Jeannette Engelhardt und Daniela Prost. Doch bevor die Jugendlichen sich an die eigentliche Arbeit machen konnten, informierten sie sich erstmal über den Fernsehturm und seine Geschichte. Anschließend setzten sie sich an die eigentliche Arbeit: Zuerst wurde das Modell des Turms in einzelne Abschnitte geteilt, dann gebaut und zum Schluss zusammengesetzt. Hergestellt wurde das Modell von einer Firma in Polen, die sich mit der Stiftung Fernsehturm in Verbindung gesetzt hat. „Wir haben dann einen Partner gesucht, der das Modell zusammenbaut“, erklärt Hartmut Witte von der Stiftung Fernsehturm Hamburg Aufwärts.
Erbaut wurde der Fernsehturm, der mit einer Gesamthöhe von 279,2 Metern das höchste Gebäude in Hamburg ist, von 1965 bis 1968 durch die Architekten Fritz Trautwein und Rafael Behn und weist mit einem Restaurant und einer öffentlichen Aussichtsplattform eine Besonderheit auf. Der Turm, bestehend aus Stahl und Beton, ist allerdings seit 2001 für die Öffentlichkeit geschlossen. Nachdem er wegen Asbestbelastung saniert werden musste, konnte die Eigentümerin – die Deutsche Funkturm, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom – keinen neuen Mieter für die Räumlichkeiten finden. Derzeit allerdings wird intensiv nach einem neuen Betreiber gesucht, eine Wiedereröffnung soll im Jahr 2023 erfolgen.
Mit dem nun fertiggestellten Modell unterstützen die Wilhelmsburger Stadtteilschüler die Stiftung Fernsehturm, die sich für die Wiedereröffnung des bedeutenden Hamburger Bauwerks einsetzt und damit satzungsgemäß auch bildungspolitische Zwecke verfolgt: Nach der Wiedereröffnung des Fernsehturmes soll Schülerinnen und Schülern ein kostenloser Zugang zum Fernsehturm und somit ein Blick auf ihre Stadt ermöglicht werden. Das fördert die Identifikation mit Hamburg und ermöglicht Heimatkunde aus luftigen Höhen. „Ich freue mich sehr über diese Arbeit. Mit diesem Projekt wollen wir ein Signal setzen: Die Hamburger wollen ihren Fernsehturm zurück“, so Witte. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Bürgermeisterkandidat Marcus Weinberg, ehemals Lehrer an der Bonifatiusschule, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, den Miniatur-Fernsehturm zu besichtigen: „Eine solche Arbeit ist schon was Besonderes, ich finde das klasse!“
Weitere Informationen zum Fernsehturm unter www.stiftung-fernsehturm.de.