Der müde Tod

Hans-Christoph Hartmann begleitet den Film auf seinem Saxophon. Foto: Arne Reimer

Der müde Tod
Musik zum Stummfilm

(au) Wilhelmsburg. Das Wanderkino Insel-Lichtspiele e.V. und Audio-Obscura setzen ihre Kooperation fort und präsentieren am Sonnabend, 18. November um 20 Uhr den Stummfilm „Der müde Tod“ (Deutschland 1921, Regie: Fritz Lang) mit jazziger Live-Vertonung in der Paul-Gerhardt- Kirche zu Wilhelmsburg, Georg-Wilhelm-Straße 121.
Das „deutsche Volkslied in sechs Versen“, so der Untertitel des Films, ist die romantisch-tragische Geschichte einer jungen Frau, die den Ehemann vom Tod zurückfordert. Der Film ist eine Adaption des deutschen Märchens „Der Gevatter Tod“. Fritz Lang rezipiert in diesem Film auch das traumatische Erlebnis des Ersten Weltkriegs, das den Tod „müde“ gemacht habe. Sein Meisterwerk zeichnet sich vor allem durch seine außergewöhnliche Bildsprache aus.
Das expressionistische Spiel mit tiefen, undurchdringlichen Schatten spiegelt das Sujet des Films, die geisterhafte Totenwelt, wider. Eindrucksvoll sind die stilistische Vielfalt und die durch die Rahmenhandlung zusammen gehaltenen Episoden im Orient, im Italien der Renaissance und in China. Aufwändige Spezialeffekte schaffen eine märchenhafte und zugleich abenteuerliche Atmosphäre. „Fritz Langs 1921 gedrehte volksliedhafte, thematisch einfache Parabel von der Liebe, die stärker ist als der Tod, in außergewöhnlich ausdrucksstarken Bildern von großer Schönheit. Alle Filmfreunde sollten dieses Werk gesehen haben“ urteilte der Evangelische Filmbeobachter 1969.
Der Pianist und Organist Daniel Stickan beschäftigt sich als einer der wenigen Organisten in Deutschland explizit mit Jazz auf der Orgel. Er ist aus vielen Projekten bundesweit bekannt, wie etwa der Zusammenarbeit mit dem Pianisten Michael Wollny. Hans-Christoph Hartmann ist Saxophonist, Diplom-Musikpädagoge und Aktivist der Hamburger Jazzszene. Er ist Erfinder der Filmreihe „Jazz in Schwarz und Weiß-Konzerte zu Stummfilmen“, in deren Rahmen die Veranstaltung stattfindet. Der Eintritt kostet Eintritt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro.
Weitere Infos unter www.insel-lichtspiele.de.