Der blaue Peiner-Kran W40 kehrt zurück!

priv. -....und noch ein Teil hängt am Teleskopausleger

Der blaue Peiner-Kran W40 kehrt zurück!.

Ein Denkmal stiftet Harburgs Hafen Identität.

Professioneller Einsatz, drei LKW, ein Mobilkran: Nach fünf Stunden waren alle 20 Einzelteile am Lotsekai im Harburger Binnenhafen abgelegt. Wunderbar restaurierte Stahl- und Technikteile, in „Peiner-Blau“ frisch lackiert und vorbereitet für die Wiedermontage. Begleitet von Metin Hakverdi, Harburger SPD-Abgeordneter im Bundestag, der bei der Fördermittelsuche unterstützt hat und Gorch von Blomberg, der die Projektsteuerung übernommen hat, konnten die Fa. Konecranes mit Hilfe der Kranfirma Knaack alle Teile heil und unfallfrei entladen.
Ziel ist Fertigstellung bis zum 7. Juni mit der „Hochzeit“, dem Wiederaufsetzen vom drehenden Kran-Oberteil auf das Portal. Bis dahin werden die Teile wieder montiert. Die Baustelle ist eingerichtet – und die Vereinsmitglieder des Museumshafen Harburg freuen sich darauf, diese Montage vor Ort miterleben zu können und ihren zweiten Kran damit ganz genau kennenzulernen. Eingeweiht wird er mit einem Vereinsfest am 15. Juni vor Ort – an der Stelle, die von allen Seiten am besten einsehbar ist, gegenüber vom Kanalplatz und an der Kreuzung der Wasserstraßen „Lotsekanal“ und „Westlicher Bahnhofskanal“. Gorch von Blomberg: „Das frische dunkle Blau bietet vor dem beigen Gebäude am Lotsekai einen wunderbaren Kontrast.“
Innen ist der Kran im original Peiner-Hellblau gestrichen. Dazu kommen die überholten Seilrollen, Motoren, Seile, Haken und andere Technik-Elemente. Der Kran wird begehbar sein und auch zu besichtigen. Er ist dann der zweite „Kulturkran“ und wird seinen Ausleger nach Westen zeigen, genau auf den gelben Mulch-Kran zu, der nach Osten zurückwinkt. Zwischen den beiden Kranen erstreckt sich die Fläche künftiger Kulturnutzungen à la „Spielbudenplatz“, wie es den Aktiven aus der Kranwerkstatt des Vereins Museumshafen Harburg vorschwebt. Hiermit wird ein wichtiges Identifikationsmerkmal für den Harburger Binnenhafen wieder aufgestellt. „Der Verein ist stolz darauf, auf diese Weise zur besonderen Atmosphäre des Hafens beitragen zu können – und den Kran später auch nutzen zu können“, stellte Gorch von Blomberg fest.
1960 gebaut als Prototyp und kleinstes Modell der folgenden „W“-Reihe für Werftkrane, war der Kran zuerst am Treidelweg auf Schienen fahrend im Einsatz. Die Betreiberfirma Neven und Grube versetzte ihn dann an die heutige Stelle am Lotsekai, wo der Kran dann fixiert war. Obwohl der Kran seit 20 Jahren nicht mehr genutzt wurde und ihm fast keine Pflege mehr zuteil wurde, war die Substanz noch statisch sicher und die denkmalgerechte Sanierung möglich. Durchgeführt von Fa. Konecranes als Nachfolge-Unternehmen des Erbauers, Peiner Stahlwerke, „liegt jetzt ein fachlich hervorragendes Ergebnis vor, das Technikfans begeistern dürfte,“ so von Blomberg. Alle sind eingeladen, die Baustelle zu beobachten und das Wieder-Entstehen dieses Kran nun mitzuerleben. Nach elektrischer Ausstattung wird der Kran schließlich im kommenden Jahr wieder voll funktionsfähig sein.
Einmal aufgestellt, wird die Kranwerkstatt sich in bewährter Art mit dem Kran befassen und ihn technisch und kulturell bespielen. Wer dazu Lust hat, ist eingeladen, sich beim Verein unter info@muhahar.de zu melden oder an den Hafenarbeitstagen des Vereins Museumshafen Harburg (3. Samstag im Monat) zum Lotsekai zu kommen.