Dem Volk aufs Maul geschaut

ein -Jan Lüdemann Fraktionsvorsitzender der UWG

Dem Volk aufs Maul geschaut.

Die Gemeinde weiter l(i)ebenswert gestalten.

(gd) Neu Wulmstorf. Es ist in der großen Politik wie auch im Kleinen nicht immer einfach, die richtige Entscheidung zum Wohle und im Interesse der Bevölkerung zu treffen. Die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft e.V. (UWG) in Neu Wulmstorf hat sich daher zur Aufgabe gemacht, alle Beschlüsse und Entscheidungen des Gemeinderates genau zu hinterfragen und gegebenenfalls „auch mal den Finger in die Wunde zu legen“, wie Klaus-Dieter Oyss, Vorstandsmitglied des UWG, es so treffend ausdrückt. Ratsmitglied Frank Kockmann fügt hinzu: „Man muss dem Volk aufs Maul schauen, will man das Richtige tun.“ Die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft Neu Wulmstorf e.V. ist keine Partei, sondern ein eingetragener Verein, der im November 1999 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, sinnvolle Aktivitäten zu unterstützen – oder wenn es notwendig erscheint, auch kritisch in Frage zu stellen.
Es gibt viele Themen, mit denen sich der Gemeinderat und somit auch die UWG auseinanderzusetzen hat. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren einen großen Zuzug erlebt und die Bevölkerungszahl hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Das bringt in vielerlei Hinsicht auch zahlreiche Herausforderungen mit sich. Die gesamte Infrastruktur muss diesem Wachstum angepasst werden – angefangen beim öffentlichen Nahverkehr, den Kindertagesstätten und Schulen, bis hin zur allgemeinen Versorgung. „Die wichtigsten Dinge haben wir zwar hier vor Ort, ob Lebensmittelhandel, die unterschiedlichsten Fachgeschäfte und Dienstleistungsunternehmen. Aber für manches müssen die Bewohner auch schon mal nach Hamburg, Buxtehude oder Buchholz fahren. Mehr Gewerbe muss hier seinen Platz finden“, gibt Klaus-Dieter Oyss zu bedenken.
Es wurde in den letzten Jahren viel (und wird auch immer noch) speziell für junge Familien getan, um die Attraktivität der Gemeinde Neu Wulmstorf nachhaltig zu steigern. Dabei wurde jedoch in letzter Zeit dem demographischen Wandel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, wie Frank Kockmann betont. „Derzeit gibt es in der Gemeinde Neu Wulmstorf nur zwei Pflege- und Seniorenheime. Ein drittes Heim soll jetzt nördlich der Bahntrasse entstehen.“ „22 Prozent der Bürger in Neu Wulmstorf haben das 65. Lebensjahr erreicht oder schon überschritten. Laut belegter Studien wird diese Zahl bis 2030 auf rund 25 Prozent ansteigen“, gibt Klaus-Dieter Oyss zu bedenken.
Damit sich die Bürger in ihrer Gemeinde Neu Wulmstorf wohl fühlen, werden von der UWG ehrgeizige Ziele verfolgt. Dazu gehören beispielsweise die Forderungen zur Bereitstellung von Gewerbeflächen, die Standortsicherung von Firmen und damit auch die Sicherung von Arbeitsplätzen. Auch die bessere Einbindung der Senioren in das Gemeindeleben, zum Beispiel durch altersbezogene Veranstaltungen, möchte die UWG gern umgesetzt sehen. Zudem kämpfen die Mitglieder der UWG für attraktive Sportstätten. Das heißt, vorhandene Einrichtungen könnten erhalten sowie verbessert werden, aber auch neue Anlagen sollten bedarfsgerecht geplant und gebaut werden. Den jüngeren Familien müssen darüber hinaus ausreichende Krippen- und Kitaplätze sowie anschließend breite schulische Folgeangebote geboten werden. Gleichzeitig liegt den Mitgliedern ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr sehr am Herzen (damit das Auto auch mal „Pause“ hat, wie es in einer ihrer Botschaften heißt).
Mit dem demographischen Wandel hat die UWG allerdings auch intern etwas zu kämpfen. „Wir würden uns wünschen, dass noch mehr jüngere Menschen mit frischen und zukunftsweisenden Ideen unsere Arbeit und unseren Interessen aktiv unterstützen. Mitglied bei uns kann jeder Einwohner in der Gemeinde werden, der oder die das 16. Lebensjahr vollendet hat“, lautet der Appell der UWG an alle politikinteressierten Menschen in Neu Wulmstorf. Sie bietet als „nicht parteigebundene Gruppe“ den Menschen unterschiedlicher politischer Richtungen die Möglichkeit, sich politisch für das Wohl der Gemeinde einzusetzen. Einen so genannten „Fraktionszwang“ im Abstimmungsverhalten bei Ratsbeschlüssen lehnt die UWG ab. „Wenn eine interne Sachdiskussion in der UWG-Ratsfraktion ohne einhellige Meinung abgeschlossen wird, so folgen die Mitglieder in der Ratsabstimmung einzig und allein ihrem eigenen Wissen und Gewissen“, versichert Klaus-Dieter Oyss. „Wir sind und bleiben eine Wählergemeinschaft mit Ecken und Kanten.“