Dem Glück auf die Spur kommen

Die Löwen aus der Vierten haben ihre selbst entwickelten Glücksbewegungen fotografiert und den Seniorinnen und Senioren zukommen lassen Foto: ein

Dem Glück auf die Spur kommen.

Kinder übergeben „Glück“-Wünsche.

Niemals krank zu werden, viele Impfungen, dass die Einsamen eine Familie finden, Lebensfreude, Ruhe, Kraft, Gesundheit und natürlich Schokolade: Die „Glück“-Wünsche der Schülerinnen und Schüler der „Löwen“, einer vierten Klasse der Elbinselschule, an die Bewohnerinnen und Bewohner des Malteserstift St. Maximilian Kolbe waren so herzlich wie vielfältig. Auch die Erstklässler aus der Bienen-Klasse haben sich zu dem Thema viele Gedanken gemacht und diese auf Papier verewigt. Vergangene Woche haben sich die Schülerinnnen und Schüler dann auf den Weg gemacht, ihre gesammelten Wünsche zwar mit Abstand, aber doch persönlich, an die Bewohnerinnen und Bewohner zu übergeben. Ein Erlebnis, das nicht nur bei den Kindern viel Freude auslöste. Auch die Beschenkten und die Mitarbeiter des Seniorenstiftes freuten sich sehr.
„Wie sehe ich aus, wenn ich glücklich bin? Gibt es ein Foto von meiner Mutter, auf dem sie glücklich ist? Was macht glücklich? Wie fühlt sich Glück an? Was sind Glücksbringer? Kann man Glück bringen? Gibt es Rezepte für Glück? Kann man Pech in Glück verwandeln? Wie heißt Glück in anderen Sprachen? Bringt ein Hufeisen in der Türkei auch Glück?“ – Bereits seit September vergangenen Jahres beschäftigen sich die beiden Klassen als „Glücksdetektive“ zusammen mit den Schauspielerinnen Gesche Groth und Morena Bartel vom Theater am Strom als auch den Klassenlehrerinnen Carina Wendlandt und Katharina Hoenig mit dem Thema „Glück“. „Am Anfang haben wir uns spielerisch an das Thema herangetastet“, erklärt Morena Bartel. Außerdem sollten die Kinder im Malteserstift St. Maximilian Kolbe die Seniorinnen und Senioren nach dem Glück fragen, um aus den gesammelten Ergebnisse dann Geschichten und Theaterszenen zum Thema Glück zu entwickeln. Doch coronabedingt mussten die Interviews ausfallen. Das vorzeitige Ende des Projekts bedeutete das aber nicht, die Idee wurde einfach umgewandelt. Anstatt die Seniorinnen und Senioren direkt zu befragen, haben die Schülerinnen und Schüler ihnen das Glück in Form von Wünschen, selbstgemalten Bildern und Fotos mit Glücksbewegungen, aber auch Fragen zum Glück übergeben. „Wir hoffen nun sehr, dass die Seniorinnen und Senioren uns die Fragen beantworten“, so Groth. Eine ganz besondere Überraschung für die Bewohnerinnen und Bewohner hatte der zwölfjährige Mohamed im Rucksack: eine große Packung Schokolade, denn die macht bekanntlich glücklich! „Es ist schön, alten Leuten zu helfen“, ist der Schüler zufrieden. Und Mitschülerin Eda (9 Jahre) ergänzt: „Mir gefällt, Glück zu haben und Glück weiterzugeben!“
Noch bis zum Ende des Schuljahres läuft das Projekt „Glücksdetektive an der Elbinselschule, das gerade in Coronazeiten wichtig ist: „Ein freudvolles, Sinn stiftendes Thema kann Seele, Gedanken und Gefühle positiv beeinflussen. Gerade für Erstklässler gibt es nun noch stärkere Gründe, sich nicht nur den Ängsten und Problemen des Alltags, der Eltern und den eigenen Unsicherheiten zuzuwenden. Theater weist bewusst oft über die im Zentrum stehenden Alltagsthemen hinaus, macht mit Fantasie und künstlerischer Gestaltung kleine utopische Entwürfe sichtbar und steckt in den Präsentationen Freunde und Familien, Kollegen und weitere Gäste damit an. Wenn es gelingt, diesen kleinen Funken zu entzünden, haben wir etwas geschaffen“, so Groth und Bartel in ihrer Projektbeschreibung.