„Das Auto bleibt in Süderelbe weiterhin erste Wahl!“

mk -Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll wirft dem rot-grünen Senat Konzeptlosigkeit in puncto Verkehrsanbindung vor

„Das Auto bleibt in Süderelbe weiterhin erste Wahl!“.

CDU kritisiert fehlendes Konzept für Verkehrsanbindung.

In wohl kaum einer anderen Region Hamburgs beklagen sich die Bürger so lautstark über eine schlechte Verkehrsanbindung wie in Süderelbe. Zwischen Cranz und Heimfeld stoßen sich die Menschen vor allem an langen Wegen zur nächstgelegenen Bushaltestelle. Kommen die Busse dann nach einer gefühlten halben Ewigkeit endlich an, dauert es nochmal bis zu rund 20 Minuten, bis man die nächste S-Bahn-Station erreicht. Abhilfe leisten sollen nun so genannte „Quartiersbusse“. Diese elektrogetriebenen Transporter sollen besonders schlecht angebunden Stadtteile besser an das Schnellbahnnetz anschließen. Zwischen 2022 und 2030 sollen so bis zu 600 neue Haltestellen in der ganzen Stadt installiert werden.
Hintergrund der Maßnahme ist der sogenannte „Hamburg-Takt“. Theoretisch will der Senat so dafür sorgen, dass bis 2030 alle Hamburger innerhalb von fünf Minuten eine Station der öffentlichen Verkehrsmittel erreichen können. Bis zum Ende des Jahrzehnts planen SPD und Grüne optimistisch mit 50 Prozent mehr Fahrgästen im städtischen Netz des HVV, listet der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Vize-Präsident der Hamburger Bürgerschaft, André Trepoll, auf.
„Das Problem in Süderelbe: Laut geprüften Daten, die dem Hamburger Senat vorliegen, sind Bus und Bahn hier bisher kein übermäßig attraktives Verkehrsmittel. Bloß 25 Prozent der Menschen im Bezirk Harburg nutzen demzufolge den HVV. Das höchstfrequentierte Verkehrsmittel in Hamburg-Harburg bleibt weiterhin das Auto. Fast die Hälfte aller Menschen im Bezirk benutzen vor allem das eigene KFZ als Lieblingsfortbewegungsmittel. Eine Veränderung dieser Präferenz ist mittelfristig nicht in Sicht. Doch damit nicht genug: Weder gibt es ein geschlossenes Gesamtkonzept noch eine Vorstellung darüber, wie SPD und Grüne welche Quartiersbusse südlich der Elbe einsetzen wollen. Geschweige denn, wann es denn mit den Quartiersbussen in Süderelbe losgeht“, sagt Trepoll. Vor diesem Hintergrund irritiere ihn, dass die Antwort des Senates auf seine Anfrage angibt, Harburgs Stadtteile seien optimal an ihre jeweiligen S-Bahn-Stationen angebunden. Schenkt man den Worten von Rot-Grün also Glauben, könnte in Süderelbe auch alles beim Alten bleiben, so Trepoll. Für den CDU-Mann bleiben schlussendlich viele Fragen offen: „Die Planungen von SPD und Grünen hinsichtlich der neuen Quartiersbusse zeigen wieder einmal, wie weit weg Rot-Grün von den täglichen Problemen in Süderelbe ist. Es gibt kein Gesamtkonzept, keinen zeitlichen Rahmen, keine Haltestellen, keine verlässlichen Angaben zur Größe der Quartiersbusse. Offenbar sind die tatsächlichen Bedarfe vor Ort bisher nicht erhoben worden. Am Ende werden von den 600 angekündigten neuen Haltestellen, wenn überhaupt, nur ein Bruchteil hier bei uns in Süderelbe ankommen und ich kann nicht verstehen, warum der Senat tausende Pendler so stiefmütterlich behandelt. Auch ältere, dieselbetriebene Fahrzeuge bleiben weiterhin in Betrieb. Dabei betont der Senat immer wieder, wie innovativ und klimafreundlich der Nahverkehr doch eigentlich sei. Stand jetzt ist in Hamburgs Süden nur eine einzige Verstärkerlinie in Teilen des Stadtteils Neuenfelde geplant. Das ist allemal ein Tropfen auf den heißen Stein und ernüchternd für die zigtausenden Pendler aus Harburg. So brauchen sich SPD und vor allem die Grünen nicht wundern, wenn die Menschen in Hamburg Süden trotz täglichem Stau auch weiterhin auf ihr eigenes Auto setzen.“