Coronavirus: Viele Veranstaltungen abgesagt

.

Coronavirus: Viele Veranstaltungen abgesagt.

Auswirkungen erreichen auch die Elbinsel.

Die Auswirkungen des Coronavirus haben nun auch Hamburg erreicht. Am vergangenen Mittwoch teilte die Gesundheitsbehörde mit, dass Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen untersagt werden. Der Hamburger Dom und der Marathon am 19. April wurden bereits abgesagt beziehungsweise verschoben, Elbphilharmonie, Laeiszhalle, Hamburgische Staatsoper, Deutsches Schauspielhaus, Thalia Theater und Kampnagel stellen den Spielbetrieb ein. Auch die Hamburg Towers, die am Sonntag, 15. März, gegen ratiopharm Ulm spielen, sind von der Allgemeinverfügung betroffen.
„Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz hat für das gesamte Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg im Einvernehmen mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, der Behörde für Kultur und Medien, der Behörde für Inneres und Sport, der Senatskanzlei und der Finanzbehörde eine Allgemeinverfügung getroffen, die Veranstaltungen sowie Versammlungen (öffentliche und nicht-öffentliche) ab einer Teilnehmerzahl von 1.000 Personen ab sofort verbietet. Veranstaltungen im Großen Saal der Elbphilharmonie sind grundsätzlich untersagt. Die Regelung soll zunächst bis zum 30. April 2020 befristet werden. Durch die Nichtdurchführung von Veranstaltungen und Versammlungen mit mindestens 1.000 Personen sollen besonders anfällige Personengruppen vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 geschützt werden. Bei Veranstaltungen mit einer geringeren Teilnehmerzahl als 1.000 werden die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für eine Risikoabwägung wie gehabt von den Gesundheitsämtern bewertet und entsprechende Verbote, Auflagen oder Anordnungen erlassen“, heißt es in der Allgemeinverfügung. Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks erklärt dazu: „Je größer die Veranstaltung, desto vielfältiger sind Ansteckungsmöglichkeiten und desto schwieriger ist die Rückverfolgung der Teilnehmer. Mit dem pauschalen Verbot ab 1.000 Teilnehmern ersparen wir den Gesundheitsämtern viele Einzelfallprüfungen, folgen dem Rat der Experten und handeln einheitlich in Deutschland.“ Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat den Bund gebeten, seine Bemühungen um eine zentrale Beschaffung von Schutzkleidung und Beatmungsgeräten für den Gesundheitsbereich zu verstärken und damit die Aktivitäten der Länder zu flankieren.
Der 40. Internationale Wilhelmsburger Insellauf am Sonntag, 5. April, wurde auch abgesagt.
Auch viele kleinere Veranstaltungen im Hamburger Süden wurden am vergangenen Donnerstag von den Veranstaltern abgesagt: So findet beispielsweise die Schulranzenmesse in der Haspa Kirchdorf am 21. März nicht statt, ebenso der Kunsthandwerkermarkt im Freilichtmuseum am Kiekeberg am kommenden Wochenende, das Museum aber ist geöffnet.
Für Reiserückkehrer gilt ebenfalls eine Verfügung: Danach nehmen Schülerinnen und Schüler inklusive Ganztag/GBS sowie in einer Kita oder in der Kindertagespflege betreute Kinder, die aktuell oder in den vergangenen 14 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind, unabhängig von Symptomen nicht am Schulbetrieb teil beziehungsweise besuchen keine Kita, vermeiden unnötige Kontakte und bleiben vorsorglich 14 Tage zu Hause (die 14 Tage sind ab dem Zeitpunkt des Verlassens des Risikogebietes zu zählen).
Für alle weiteren Personengruppen gelten die veröffentlichen Empfehlungen für Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus vom Robert-Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebieten. Danach empfiehlt die Gesundheitsbehörde dringend, dass sich Rückkehrerinnen und Rückkehrer von einem Aufenthalt in einer vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuften Region grundsätzlich nach Reiserückkehr 14 Tage in eine freiwillige häusliche Isolation begeben. Beim Auftreten von typischen Erkältungssymptomen sollten sie sich telefonisch unter 116117 (Arztruf) beraten lassen und auf ärztliches Anraten eine diagnostische Abklärung vornehmen lassen.
Mittlerweile ist die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle auf insgesamt 80 (Stand 12. März) angestiegen. Die zuständigen Gesundheitsämter haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Bei allen 26 neu gemeldeten Fällen besteht nach derzeitigen Informationen ein Zusammenhang mit Reisen aus einem vom Robert-Koch-Institut (RKI) definierten Risikogebiet oder um Personen, die Kontakt zu bereits bekannten erkrankten Personen hatten. Trotz steigender Infektionszahlen und einer zunehmend dynamischen Entwicklung gilt daher nach wie vor, dass die Fälle immer noch abgrenz- und grundsätzlich nachverfolgbar sind. Weitere Informationen unter www.hamburg.de/coronavirus.