Christoffer Sach sagt Tschüss

mk -Pastor Christoffer Sach kann auf eine erfolgreiche Arbeit in Süderelbe zurückblicken.

Christoffer Sach sagt Tschüss.

Pastor geht nach Aumühle
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Pastor Christoffer Sach sagt Tschüss! Nach beinahe neun Jahren in Süderelbe verabschiedet sich der engagierte Pastor in Richtung Aumühle. Gegenüber dem Neuen RUF zog Sach eine Bilanz seines Wirkens in Süderelbe. Im Frühjahr 2011 kam der in den Vier- und Marschlanden groß gewordene Sohn eines Pastors und einer Lehrerin als „Projekt-Pastor“ in die Region Süderelbe. Obwohl er für alle acht Gemeinden zuständig war, bezog er Quartier in Fischbek. „Projekt-Pastor“-was versteht man darunter? „In allen bisherigen Bereichen gibt es etwas Verbindendes: die Sehnsucht nach Begegnung und Berührung, die ich bei Menschen gespürt habe. Ich habediese Sehnsucht immer am meisten gespürt, wenn Kirche mitten unter den Menschen war. Dann kamen die Rückmeldungen: Bürger waren lange schon nicht mehr in der Kirche, aber trotz einer gewissen Skepsis am Glauben spürte ich bei ihnen eine Spiritualität. Mir ist es wichtig, die Sehnsüchte von Menschen zu sehen und zu wecken. Ich selbst habe diese Sehnsucht nach Begegnung mit Gott“, antwortete Sach damals auf die Frage. Ihm sei in erster Linie die Arbeit mit der Gruppe der 30- bis 60-Jährigen wichtig. Aus Gesprächen mit Kita-Leitungen wüsste er, dass für Kinder sehr viel getan wird. Aber bei den Erwachsenen hapere es, erklärte Sach 2012. Um diese Klientel für die Kirche zu gewinnen ging Sach als „Projekt-Pastor“ ungewohnte Wege. Er sprach auf vielen Veranstaltungen wie beispielsweise Neugraben erleben, Süderelbe-Empfang, Hubertusmarkt, Schützenfesten, Sport-Events usw. Grußworte. Darüber hinaus erregte Sach unter anderem Aufmerksamkeit mit Tauffesten auf Finkenwerder oder der Veröffentlichung von Kritik der Bürger an der Kirche. Mittels Klebezetteln konnten sie-in Anlehnung an Luthers 95 Thesen-am Reformationstag ihre Kritik oder auch Wünsche an die Kirchentür heften. Der direkte Kontakt zur Bevölkerung war und ist ihm immer wichtig. Vor diesem Hintergrund rief er auch das Projekt „Blickwechsel“ ins Leben. „Ich möchte gerne mit Menschen Blicke wechseln, die sich sonst von Kirche nicht oder wenig angesprochen fühlen. Ich möchte die Blicke innerhalb der Kirche schärfen, die Menschen mit ihren Wünschen, Problemen und Hoffnungen zu sehen, welche wir bis jetzt zu wenig im Blick haben“, betonte Sach 2012. Um diese Wissenslücke zu beheben richtete Sach in Kürze mehrere Treffen mit Eltern und Großeltern aus. Es folgten Gesprächstreffen, die mit Kindern zu tun haben. Kinderfragen, viele philosophische und religiöse Fragen, auf die Erwachsene kaum Antwort wissen: „Gibt es einen Meerschweinchenhimmel? Wie redet man mit Kindern über den Tod“, lauteten die Fragen auf diesen Treffen, erinnert sich Sach. Seine Zeit als „Projekt-Pastor“ stuft Sach im Nachhinein als erfolg- und lehrreich ein. Die Resonanz der Bevölkerung habe ihn ermutigt, so Sach. 2013 erfolgte der Wechsel in die Michaelis-Gemeinde, als hier eine Pastorenstelle frei wurde. „Michaelis ist eine Gemeinde mit einer außergewöhnlichen Ehrenamtsstruktur. Ich verweise nur auf die Nepal-Gruppe, Neugraben fairändern, den Gitarrenverein oder die Pfadfinder“, lobt Sach. Der Kirchengemeinde-Vorstand sei relativ jung und diskussionsfreudig. Es wäre eine tolle Truppe, hält Sach mit seiner positiven Einschätzung nicht hinter dem Berg. Die Flüchtlingskrise 2015 wäre eine große Herausforderung gewesen, die die Gemeinden gemeistert hätten. Die seelsorgerische Arbeit habe ihm Freude bereitet. Die Bevölkerung sei ihm gegenüber immer freundlich und mitteilsam gewesen. Er habe sich in Süderelbe sehr wohl gefühlt, sagt Sach. Fehlen würden ihm aber dörfliche Strukturen. Die gebe es an seiner neuen Wirkungsstätte in Aumühle eher. Während er in Neugraben in einem Team arbeitete, müsse er in Aumühle als Einzelpastor wirken. Das stelle für ihn eine Herausforderung dar, macht Sach deutlich. Wie gesagt erfolgt die offizielle Verabschiedung (im Kirchendeutsch Entpflichtung genannt) in Anwesenheit von Pröpstin Carolyn Decke am 26. Januar ab 15 Uhr. Danach gibt es einen Empfang. Achtung: Der Gottesdienst gegen 10 Uhr entfällt am 26. Januar in der Michaeliskirche.