Bezirk beschließt Klimaschutzkonzept

Grüne -Corine Veithen

Bezirk beschließt Klimaschutzkonzept.

Bessere Bus-Querverbindung zwischen Langenbek und Heimfeld.

Das integrierte Klimaschutzkonzept für den Bezirk Harburg, Titel: „Klima – Harburg handelt“ hat das Bezirksamt Harburg einen bezirklichen „Klima-Fahrplan“ vorgelegt. ist beschlossene Sache. Mit den Stimmen der Grünen, der SPD sowie der Linken, der CDU und der FDP hat der Hauptausschuss, der stellvertretend für die Bezirksversammlung getagt hat, das Konzept mit großer Mehrheit angenommen. „Die große Mehrheit beweist, dass Klimaschutz in Harburg einen wichtigen Stellenwert hat“, so Bianca Blomenkamp und Frank Richter, Fraktionsvorsitzende der Grünen bzw. der SPD.“ Die beschlossenen Maßnahmen sollen nun zügig von der Verwaltung umgesetzt werden“. „Um die Klimaschutzziele im Bezirk zu erreichen, arbeiten wir künftig noch intensiver mit den sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Akteuren in Harburg zusammen“, so Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen in ihrem Grußwort.
Mit den sechs Handlungsfeldern Klimafreundliches Bezirksamt, Stadtentwicklung, Energie, Mobilität, Wirtschaft sowie Kommunikation und Vernetzung wird dieses Konzept das Rückgrat vieler Aktivitäten des Bezirksamtes in den nächsten Jahren sein. Koordiniert werden alle Maßnahmen von einer neu gegründeten Abteilung Klima und Energie.
„Wir begrüßen das integrierte Klimaschutzkonzept für Harburg ausdrücklich“ so Dr. Corine Veithen, Vorsitzende des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz. Sie kündigte an: „Wir werden die Umsetzung des Konzeptes und der Maßnahmen im Ausschuss eng begleiten und freuen uns, dass Harburg seinen Beitrag zur notwendigen Reduktion der Treibausgasemissionen leisten wird“.
Selbst kleinste Details wurden in dem Konzept festgehalten. So heißt es beispielsweise: „In der AG ‚Zukunftsfähige Mobilität‘ wurde erörtert, wie der Umstieg vom privaten Pkw in den öffentlichen Personennahverkehr zum Beispiel durch neue P&R Häuser und Quartiersgaragen attraktiver werden kann. Durch eine bessere Bus-Querverbindung zwischen Langenbek/Sinstorf und Eissendorf/Heimfeld sollen Lücken im öffentlichen Nahverkehr geschlossen werden. Ohne die Fernziele, einer neuen S-Bahn-Station in Bostelbek und einer zweite ÖPNV Elbquerung bis nach Harburg aus den Augen zu verlieren, wünschten sich die Teilnehmer kurzfristige Verbesserungen beispielsweise für den Radverkehr, wo auf der Ebene des Bezirksamtes viel bewegt werden kann.“
Die AG „Klimagerechte Stadtentwicklung“ befasste sich vor allem mit der Energieversorgung in Neubau- und Bestandsquartieren. Themen waren unter anderem die stärkere Nutzung von Umweltwärme durch Wärmepumpen und der Einsatz von Photovoltaik auf Dächern und an Fassaden. Zudem wurde auf Einsparpotenziale zum Beispiel durch bessere Gebäudedämmung von Gebäuden sowie die notwendige Mobilisierung von Eigentümern für eine nachhaltige Energieversorgung hingewiesen.
Jürgen Marek, Stellvertretender Vorsitzender der Grünen Fraktion und Fachsprecher für Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz ergänzte: „Ein gutes bezirkliches Klimaschutzkonzept muss von Anfang an auch den Gesichtspunkt von Klima- und Umweltkommunikation in den Fokus stellen, wenn wir es mit Leben füllen und die Harburger Bürger*innen mitnehmen wollen. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Einbeziehung von offenen Beteiligungsformen wie Bürger*innenräte und Klimawerkstätten und bitten die Verwaltung, hier rasch umsetzbare Konzepte vorzulegen, die die Bevölkerung in Harburg in die Umsetzung der Maßnahmen mit einbezieht und nicht nur informiert. Dazu regen wir auch an, die Gestaltung von Netzwerken bei der Entwicklung des Konzeptes zu verstärken: eine systemisch gestaltete Kooperation mit den bereits bestehenden vielfältigen Akteuren zu Klima- und Umweltschutz im Bezirk sollte genutzt und intensiviert werden“.
Die Emissionen des Bezirks sind, so die Erkenntnis von Fachleuten und Politik, „stark von den Emissionen aus Industrie, Gewerbe sowie Wärmeerzeugung und Mobilität dominiert.“ Das Konzept lege deshalb sein Hauptaugenmerk auf diese Bereiche. Im Hauptausschuss wurde jedoch beschlossen, dass die Bezirksverwaltung ein weiteres Handlungsfeld mit Maßnahmen belegt, und zwar das Handlungsfeld „Grüne Infrastruktur“. „Der Klimawandel ist in vollem Gange. Der Schutz von Straßenbäumen, aber auch der wertvollen Wälder in unserem Bezirk ist uns ein wichtiges Anliegen. Bäume und Wälder kühlen nicht nur lokal ab. Sie sind auch wertvolle CO2-Speicher, die geschützt und ausgebaut werden sollen“, so Claudia Oldenburg, Fachsprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz. Die Bezirksverwaltung wird aufgefordert, auch dazu passende Maßnahmen zu entwerfen.