Baggerschiff konnte endlich auslaufen

Pella Sietas -Mittlerweile liegt das Baggerschiff zur End-Ausrüstung am Kai der Pella-Sietas-Werft

Baggerschiff konnte endlich auslaufen.

Jorker Rat fordert Hamburg zum Handeln auf.

Was lange währt, wird endlich gut: Nach langwierigen Verhandlungen zwischen Umwelt- und Wirtschaftsbehörde sowie Pella Sietas konnte der Neubau eines Baggerschiffs am 14. Oktober endlich die Este-Werft verlassen, damit im Hamburger Hafen notwendige Arbeiten vorgenommen werden konnten. Mittlerweile ist das Schiff zurück am Kai der Pella Sietas-Werft, wo die Endausrüstung über die Bühne geht.
Das Baggerschiff konnte die Pella Sietas-Werft nicht verlassen, da die Genehmigung für die dafür notwendigen Ausbaggerungen in der Este aufgrund von Bedenken gegen das Freispülen sich verzögerten. In diesem Fall einigte man sich. Aber wie sieht es zukünftig aus? „Das ist eine sehr positive Entwicklung. Ich begrüße es sehr, dass die Umwelt- und die Wirtschaftsbehörde gemeinsam eine Lösung für das Freispülen des Hafenbeckens von Schlick gefunden haben. Jetzt wird es darum gehen, eine langfristige Lösung zu finden, damit der Betrieb der Werft und die Zuverlässigkeit des Estesperrwerks für die Funktion des Hochwasserschutzes gewährleistet werden und damit die Folgen der Elbvertiefung und der Zuschüttung des Mühlenberger Lochs ausgeglichen werden“, erklärte die grüne bürgerschaftsabgeordnete Dr. Gudrun Schittek.
Die Gemeinde Jork hat zwischenzeitlich einen Beschwerdebrief an die Hamburger Wirtschaftsbehörde, den Niedersächsischen Landtag und das Bundesverkehrsministerium geschickt. Dabei geht es um den Erhalt der Pella Sietas-Werft und den nicht gesicherten Hochwasserschutz durch das Estesperrwerk. Die Pella Sietas GmbH baut insbesondere Fähren und Eisbrecher. Andere Firmen nutzen das ehemalige Werftgelände für ihre wirtschaftliche Betätigung. Bis zu 600 Menschen werden hier in der Spitze beschäftigt – auch Arbeitsplätze für Mitbürger*innen aus der Gemeinde Jork sind davon betroffen. Sobald die Werft ihrer Funktion beraubt wird, Schiffe nicht mehr in die Werftbecken bzw. an die Kaimauern verbringen zu können bzw. wenn keine Ausschiffung erfolgen kann, verliert diese Betriebsimmobilie ihre Funktion, auf dem Wasserweg erreichbar zu sein. Damit kann die derzeitige wirtschaftliche Betätigung nicht fortgeführt werden. Es droht eine Industrieruine, die hier im unmittelbaren Zugang zum Tourismus-Magneten „Altes Land“ schädlich wäre, und die die interkommunalen Bemühungen, dass diese Region als Welterbe anerkannt werden soll, nicht befördern würde. Auch ein touristisches Angebot, was auf dem Werftgelände möglicherweise nach Millionen-Aufwand geschaffen werden könnte, benötigt einen freien Wasserweg“, heißt es unter anderem in dem vom Jorker Bürgermeister Matthias Riel unterzeichneten Brief.
Deswegen bittet Riel auch im Namen des Rates der Gemeinde Jork, die erforderlichen Unterhaltungsbaggerungen durchzuführen und ein nachhaltiges, auf Dauer angelegtes Ausbaggerungskonzept zu entwickeln. Nur so könne der Verschlickung der Este dauerhaft entgegengewirkt werden und die Funktionsfähigkeit des Estesperrwerkes jederzeit gewährleistet werden.
„Das kürzlich bewilligte und praktiziere Wasserinjektionsverfahren hatte einen Einmaleffekt im Interesse des Werftstandortes, stellt aber keine nachhaltige Lösung der Verschlickungsproblematik dar. Aufgrund der Bedeutung und der Sensibilität der Hochwasserschutzaufgabe für die Öffentlichkeit bitte ich ebenfalls um eine transparente Außenwirkung und Öffentlichkeitsarbeit“, so Riel.