B3 Ortsumgehung Elstorf: Trassen-Varianten westlich und östlich erarbeiten

mk -Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann Foto: mk

B3 Ortsumgehung Elstorf: Trassen-Varianten westlich und östlich erarbeiten.

Vorzugsvariante für Raumordnungsverfahren soll Ende des Jahres stehen.

Die Planungen für die Ortsumgehung der B3 bei Elstorf nehmen konkrete Formen an: Im Rahmen der laufenden Planungs- und Beteiligungsverfahren soll bis zum Ende des Jahres die Vorzugsvariante für die neue Trasse gefunden und festgelegt werden. Der Geschäftsbereich Lüneburg der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) plant für das Frühjahr eine Öffentlichkeitsveranstaltung, bei der alle interessierten Bürger über den aktuellen Planungsstand informiert werden – eine Einladung zu dieser Veranstaltung erfolgt in Kürze.
In einer Folgeveranstaltung, einer sogenannten Planungswerkstatt, werden gemeinsam mit Interessierten mögliche Trassenvarianten westlich und östlich von Elstorf erarbeitet. Diese stellen die Grundlage des Variantenvergleiches und schließlich für die Entscheidung über die Vorzugsvariante dar. Der Geschäftsbereich Lüneburg der NLStBV hat sich vorgenommen, bis Anfang 2020 mit der Vorzugsvariante in das Raumordnungsverfahrens zu gehen. Innerhalb dieses Verfahrens, welches dem späteren Planfeststellungsverfahren vorgelagert ist, wird die Verträglichkeit des Vorhabens in Bezug auf die regionale Raumordnung für den abgesteckten Planungsraum untersucht und bewertet. Auf dieser Grundlage wird die abschließende Entscheidung über die Vorzugsvariante getroffen.
Die Verkehrsplaner ermitteln die Gegebenheiten der Topografie, des Bodens und der Entwurfsgestaltung, die Umweltplaner stellen die relevanten Umweltinformationen im Planungsraum zusammen und ermitteln auf dieser Grundlage eine sogenannte Raumwiderstandskarte, welche Bereiche mit unterschiedlicher Konfliktdichte darstellt. Die Raumwiderstandskarte bildet zudem die erste Stufe der Umweltverträglichkeitsstudie. Parallel finden umfassende Untersuchungen des bestehenden und zu prognostizierenden Verkehrs statt.
Beim gesamten Planungsprozess zur Ortsumgehung Elstorf setzt die NLStBV auf eine umfassende und frühzeitige Bürgerbeteiligung. Diese fußt auf zwei Veranstaltungsarten: zum einen Öffentlichkeitsveranstaltungen, bei denen alle interessierten Bürger über wesentliche Planungsfortschritte informiert werden und dazu diskutieren können, zum anderen Fachdialoge, bei denen sich Interessierte und Experten aus der Region im kleineren Kreis zu Themen wie Landwirtschaft, Natur- und Artenschutz, Lärm und Verkehr austauschen und Planungsideen erarbeiten können. „Das Wissen der Menschen vor Ort ist extrem wertvoll für die Planungen. Sie bringen unterschiedlichste Blickwinkel und konstruktive Lösungen ein, von denen wir sehr profitieren können“, so Annette Padberg, zuständige Fachbereichsleiterin Planung der NLStBV in Lüneburg.
Die Auswahl der Bürger, die in den Fachdialogen und Planungswerkstätten mitarbeiten, erfolgt mit Hilfe eines speziellen Verfahrens: Dabei werden per Los Bürger ausgewählt, die vorher ihr Interesse an der Mitarbeit bekundet haben. Das Verfahren beginnt in Kürze. Mehr dazu finden Interessierte zeitnah auf der Projektwebsite www.b3-elstorf.niedersachsen.de, welche aktuell überarbeitet und um ausführliche Informationen zum Projekt ergänzt wird. Die Bürger im Planungsgebiet werden zudem per Postwurfsendung informiert.
Das Projekt „B3 Ortsumgehung Elstorf“ umfasst den 2. und 3. Bauabschnitt der B 3n westlich von Neu Wulmstorf bis südlich von Elstorf und wird vom Geschäftsbereich Lüneburg der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) geplant. Der Streckenabschnitt in dem ca. 2.350 Hektar großen Planungsgebiet wird je nach Trassenvariante 5 bis 7 Kilometer lang sein. Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann hat die Ortsumgehung Elstorf zum Pilotprojekt für Planungsbeschleunigung in Niedersachsen erklärt, was auch durch eine umfassende Bürgerbeteiligung realisiert werden soll. Als Achse zwischen der noch entstehenden A26 und der A1 sowie zwischen Buxtehude und Soltau kommt der B3 eine besondere Verbindungsfunktion in der Region zu.