Auto, das wichtigste Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu kommen

SPD -Metin Hakverdi: Ohne attraktive Angebote im ÖPNV werden wir den Individualverkehr nicht reduzieren können

Auto, das wichtigste Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu kommen.

Mobilität, zentraler Baustein, um Klimaziele zu erreichen.

Der DGB Harburg hat die Frage untersucht, mit welchen Verkehrsmitteln die Beschäftigten in die Harburger Betriebe kommen. An der Befragung haben knapp 100 Betriebs- und Personalräte teilgenommen. Der DGB hat die Ergebnisse in einer digitalen Veranstaltung präsentiert. Dabei fallen zwei Ergebnisse ins Auge: Erstens ist das Auto in 60 % der Betriebe für die Beschäftigten immer noch das wichtigste Verkehrsmittel, um zur Arbeitsstelle zu kommen. Nur in 35 % der Betriebe werden von den Beschäftigten Bus und Bahn am stärksten genutzt. Zweitens gehören Stau und eine schlechte Taktung im Öffentlichen Personennahverkehr zu den größten Störfaktoren auf dem Arbeitsweg.
„Die Ergebnisse zeigen einmal mehr: Wir müssen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver machen. Nur so gelingt die Verkehrswende vom Auto zum ÖPNV“, sagt Metin Hakverdi (SPD), für Harburg und Süderelbe im Bundestag. Kurzfristig sei es daher nötig, die Taktzahl auf der S-Bahn-Linie zu erhöhen. Dafür müssten die Strecke und das dazugehörige Stellwerk digitalisiert werden. Hakverdi weiter: „Mit der Digitalisierung könnte eine zusätzliche Linie, die S32, in Betrieb genommen werden.“ Er ist froh, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages wichtige Planungsmittel für den weiteren Digitalisierungsausbau in Höhe von 6,7 Millionen Euro aus Bundesmitteln bereitgestellt hat. „Ich habe mich gerne dafür eingesetzt. Diese Mittel hätten sonst gefehlt und das hätte den Digitalisierungsprozess verzögert. Das ist den Menschen im Hamburger Süden nicht zuzumuten“, so der Bundestagsabgeordnete.
Hakverdi setzt sich – wie schon mehrfach berichtet – für einen weiteren Schienenanschluss aus dem Süderelberaum in den Hamburger Norden ein. Der Hamburger Hauptbahnhof sei ein Nadelöhr, das bremse den weiteren Ausbau des ÖPNV und mache die Arbeitswege unnötig lang. Eine solche Anbindung soll nun untersucht werden. Sie könnte von Neugraben zum S-Bahnhof Altona führen. Hakverdi hat drei Millionen Euro an Bundesmitteln eingeworben, um in einer Verkehrsstudie die technische Machbarkeit einer schienengebundenen Westquerung der Elbe untersuchen zu lassen. Die Studie soll sich unter anderem mit den Fragen auseinandersetzen: Wie kann eine schienengebundene Westquerung der Elbe einen Beitrag zur Entlastung des Hauptbahnhofs leisten? Wo ist eine solche Querung technisch möglich und sinnvoll? Welche Lösung – Tunnel oder Brücke – ist effizient?
Hakverdi weiter: „Menschen aus Stade oder Neugraben, die in den Hamburger Norden nur über die A7 oder mit der S-Bahn über den Hauptbahnhof gelangen können, würden bei einem solchen Verkehrsangebot umsteigen.“ Das bestätige auch die Studie des DGB. Hakverdi weiter: „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, ist das Thema Mobilität ein zentraler Baustein. Ohne attraktive Angebote im ÖPNV werden wir den Individualverkehr nicht reduzieren können und die Menschen im Hamburger Süden nicht davon überzeugen, noch stärker auf die S-Bahn umzusteigen. Wir müssen heute die richtigen Weichen für die Zukunft stellen.“