Auswärtsschwäche der Towers hält an

Auswärtsschwäche der Towers hält an.

Niederlage auch in der Moselstadt Trier.

Neues Jahr, altes Leid. Die Hamburg Towers haben sich auswärts erneut geschlagen geben müssen. Diesmal bezogen sie eine 63:78 (54:65, 38:43, 21:17)-Niederlage bei den Römerstrom Gladiators Trier, die sich damit für den 108:62-Rekordsieg der Mannschaft von Headcoach Mike Taylor aus dem Hinspiel revanchierten. Der Pleite zum Trotz bleiben die Norddeutschen auf dem zweiten Tabellenplatz.
Erstmals mit dabei im Towers-Aufgebot: Neuzugang Scootie Guyton. Der 28-Jährige nahm zunächst auf der Bank Platz, da wie üblich Cha Cha Zazai, Tevonn Walker, Drew Barham, Beau Beech und Jannik Freese starteten. Die defensive Intensität dieses Quintetts stimmte von Beginn an, den Gastgebern wurden nur zwei Punkte in den ersten fünf Minuten gestattet. Aufgrund von ansehnlichem Teamspiel hatten sich die Hamburger zu diesem Zeitpunkt bereits auf 9:2 abgesetzt. Ein rares Vier-Punkt-Spiel von Beech sorgte für das 13:4 (6. Minute). Und da Guyton besonders mit Justin Raffington hervorragend harmonierte, war der Weg für den vierten Auswärtssieg der Saison früh geebnet. Doch Triers Legende Jermaine Bucknor war nicht bereit, derart schnell zu Boden zu gehen. Im Alleingang brachte der 35-Jährige sein Team mit 13 Punkten zum Viertelende auf 17:21 heran.
Von ihrem Anführer inspiriert, schlossen die Gladiatoren schnell auf (21:21). Im Gegensatz zu einigen der vorherigen Auswärtspartien brach Taylors Truppe diesmal jedoch nicht ein, sondern war auch in der Lage, einem physisch auftretenden Opponenten die Stirn zu bieten. Bemerkenswert waren unter anderem zwei Dreier von Zazai. Doch das alles hilft wenig, wenn auf der Gegenseite ein Bucknor (final 34 Punkte) steht, der seine beste James-Harden-Impression abliefert und nach Belieben scort. Konsequenz war die zweite Auszeit der mit 32:37 zurückliegenden Gäste. Zur Pause blieb der Rückstand konstant (38:43).
Allerdings hatte er sich Mitte des dritten Viertels mehr als verdoppelt (44:55). Den Wilhelmsburgern gelang es offensiv nicht mehr, den Ball mit Vehemenz ans Brett zu bringen. Trier stoppte die Drives meist schon auf Höhe der Freiwurflinie, half dank scharfer Rotationen hervorragend aus. Besonders demoralisierend: Sobald den Towers in der ältesten Stadt Deutschlands eine Aktion gelang, ließen die Hausherren ihren Rivalen im Gegenzug wieder alt aussehen. Sukzessive ging es für den Tabellenzweiten dahin, zehn Minuten vor Ende stand es 54:65 aus Hamburger Perspektive.
Zur Aufholjagd konnte nicht angesetzt werden, da die Offensivleistung dafür nicht ausreichend war. Guyton zeigte zwar vielversprechende Ansätze und brillierte vor allem als Vorbereiter, allerdings müssen sich seine Mitspieler noch auf den Guard als sekundären Ballhandler neben Zazai einstellen. An der Mosel gelang dies nicht, was 18 Ballverluste eindeutig belegen. Mangelnder Kampfgeist war den Hanseaten immerhin nicht vorzuwerfen.
„Ich bin sehr unzufrieden mit unserer Offensive, wir waren schlecht organisiert und haben uns nach einem soliden Start keine guten Würfe mehr kreiert. Die Verteidigung gegen Bucknor war ebenfalls nicht optimal. Ich kann es kaum erwarten, zurück in die Halle zu gehen und mit den Jungs zu arbeiten. Wir werden zurückkommen“, betonte Taylor.
Am Freitag, 11. Januar, meldeten sich die Towers zu Hause zurück. Um 19.30 Uhr gastierten die Kirchheim Knights in der edel-optics.de-Arena. Bei Drucklegung war das spiel noch nicht beendet.