800.000 Euro aus dem Sanierungsfonds

Freuen sich über 800.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020: v.l. SPD-Bürgerschaftsabgeordneter Michael Weinreich Geschäftsführer Gerd Nitzsche Farid Müller haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion und Holger Blank Leiter des Museums Elbinsel Wilhelmsburg. Foto: au

800.000 Euro aus dem Sanierungsfonds.

MEW will 2021 wieder eröffnen.

Neue Fenster, ein Fahrstuhl, eine neue Heizung sind nur drei Punkte auf der langen Liste für die Sanierung des Museums Elbinsel Wilhelmsburg (MEW). Das Gesamtvolumen dafür beläuft sich nach derzeitigen Schätzungen auf 7 Millionen Euro. 800.000 Euro sollen nun aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 bereitgestellt werden. Einen entsprechenden Antrag bringen die Fraktionen von SPD und Grüne in die kommende Bürgerschaftssitzung am 22. Mai ein. Die Sanierungsmaßnahmen sollen zudem durch Bundesmittel in Höhe von 1,8 Millionen Euro und durch weitere Mittel seitens Stadt Hamburg gefördert werden; hier stehen Mittel der Finanzbehörde beziehungsweise des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) in Aussicht (der Neue RUF berichtete). „Der Sanierungsfonds hat sich als Instrument über die Jahre bewährt. Dass wir über diesen Fonds allerdings eine so umfassende und kostenintensive Einzelmaßnahme wie bei dem Museum Elbinsel finanzieren, kommt eher selten vor. Wir stehen voll und ganz hinter diesem Projekt. Allerdings handelt es sich um eine Altbausanierung, und so ist es für uns wichtig, dass die Finanzierung erst freigegeben wird, wenn alle Kosten und deren genaue Herkunft feststehen“, erklärte dazu Farid Müller, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion bei einem Vor-Ort-Termin.
Derzeit stocken die bereits angelaufenen Sanierungsarbeiten, da der Eigentümer LIG und die Sprinkenhof GmbH, die das Gebäude verwaltet und sanieren soll, sich erst noch auf wesentliche Punkte vertraglich einigen müssen. „Das ist auch richtig so, die Verantwortlichkeiten müssen klar sein“, so Müller. Anfang nächsten Jahres soll feststehen, wie hoch die Gesamtkosten am Ende sein werden. „Der politische Wille ist da, aber es gibt kein Geld, wenn die Kosten nicht feststehen“, betonte Müller.
Die Sanierung auf der einen Seite planen Holger Blank, Leiter des Museums, Gerd Nitzsche, Geschäftsführer, und das ehrenamtliche Team bereits die inhaltliche Neugestaltung des Museums. Neben der Digitalisierung und Neuordnung der Themengebiete soll die verheerende Sturmflut 1962 in einer neuen Ausstellung thematisiert werden. „Das gibt es in ganz Hamburg nicht, in anderen Museen wird das Thema nur kurz angerissen“, so Blank. Aufgrunddessen sind sie nun auf der Suche nach Exponaten von der Sturmflut, die zur Verfügung gestellt werden können. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Museum Ende 2021 wieder eröffnet werden.
„Auch für ganz Hamburg bedeutend, bereichert das Museum seit vielen Jahrzehnten das kulturelle Leben vor Ort und ist aus Wilhelmsburg nicht mehr wegzudenken. Mit einem neuen Sonderausstellungsbereich über die Sturmflut von 1962 wird das Museum nach der Sanierung auch an eine Katastrophe erinnern, die vielen Hamburgerinnen und Hamburgern noch lebhaft im Gedächtnis ist. Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg leistet einen wertvollen Beitrag zu Hamburgs vielfältiger Museumslandschaft. Wir freuen uns, dass wir mit unserem Bürgerschaftsantrag Mittel für die dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bereitstellen können“, erklärt dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion.
Alle, die mit Exponaten zur Ausstellung beitragen können und möchten, wenden sich an Holger Blank unter leitung@mew-hamburg.de oder 0160 97977733.