70 Jahre gelebter Sport

mk -Packende Zweikämpfe gab es bei den Spielen des ARRIBA-Cups.

70 Jahre gelebter Sport.

FC Süderelbe feierte 70. Geburtstag am Kiesbarg.

70 Jahre FC Süderelbe – dieser Geburtstag musste gefeiert werden. Am 13. Juli gab es eine kleine Geburtstagsfeier im Rahmen des ARRIBA-Cups am Kiesbarg. In seiner Rede erinnerte FCS-Präsident Joachim Stoltzenberg stichwortartig an die Historie des FC Süderelbe. Angefangen hatte es mit dem Zusammenschluss von Fortuna Neugraben und des TV Fischbek 1949. Beide Vereine waren aufgrund der hohen Mitgliederverluste durch den 2. Weltkrieg gezwungen, ihre Fußballbereiche zusammenzulegen. Anfangs mit 75 Mitgliedern, spielte man im ersten Jahr auf dem Sportplatz Schutzhütte, der mitten im Wald von Neugraben lag. 1950 wechselte man auf den neu erstellten Sportplatz Jägerhof in Hausbruch, den man mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC St. Pauli einweihte.
Hervorzuheben war schon zu dieser Zeit das soziale Engagement des Vereins. Beispielsweise nach der Sturmflutkatastrophe von 1962: Da unterstützte der Verein nicht nur eigene Mitglieder, sondern auch andere Sportvereine mit Darlehen, Spenden, tatkräftiger Wiederaufbauhilfe und Benefizspielen, rief Stoltzenberg in Erinnerung. Anfang der 1970er-Jahre stieg die Zahl der Mitglieder aufgrund des Baus der Großsiedlung Neuwiedenthal sprunghaft an. Ab diesem Zeitpunkt hätte man bereits auch intensiv in die Jugendarbeit investiert. Damals wäre auch eine Mädchen- und Frauenfußball-Abteilung gegründet worden. Diese wechselte aber 1996 nach Altenwerder, erzählte Stoltzenberg. Dieser vergaß auch nicht die Rolle von Bernd Enge zu würdigen. „1976 übernahm ein neuer Trainer die „Liga“: Bernd Enge stieß zum Verein, und es begann eine neue Ära. Mal als Trainer, mal als Vorsitzender, prägte Bernd den Verein. Große sportliche Erfolge setzten ein: Der Aufstieg in die Landesliga, in die Verbandsliga und 1989 und 1990 erreichte der FCS sogar die Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord, der damaligen 3. Liga. Unvergessen bleiben die Spiele gegen den VfB Lübeck und Kickers Emden. Die Spiele wurden noch auf dem Opferberg ausgetragen. Die Autos der Zuschauer standen die Cuxhavener Straße entlang, wusste Stoltzenberg zu berichten.
Nach dem Weggang von Enge und zahlreichen Spielern sowie dem damit einhergehenden sportlichen Niedergang setzte der FC Süderelbe vollständig auf den Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Man pendelte zwischen Bezirks-, Landes- und Oberliga. 2005 zog es den FCS auch für Liga-Spiele auf den bisherigen Trainingsplatz Kiesbarg; dem heutigen Karl-Müller-Platz. 2007 wurde dort in eigener „Manpower“ ein neues Vereinshaus errichtet. 2010 schlug der FCS einen pragmatischen Weg ein und engagierte einen neuen Ligatrainer, der aus dem eigenen Jugendbereich kam und damals erst 22 Jahre alt war. Jean-Pierre Richter führte die erste Mannschaft mit jungen Spielern aus der Region bis hoch in die Spitzenränge der Oberliga. Auch das soziale Engagement nahm nochmals an Fahrt auf. Die Integration von Flüchtlingen und seit 2014 die Ausrichtung der Ausbildungs- und Berufsmesse nannte Stoltzenberg exemplarisch. Dieses Engagement wäre schon einige Male mit Auszeichnungen bedacht worden.
Die Ära seit Anfang der 1990er-Jahre sei unwiderruflich mit dem Namen Manfred Struwe verbunden. Sein Engagement für den FC Süderelbe könnte nicht hoch angerechnet werden, lobte Stoltzenberg seinen Vorgänger, der genau wie Bernd Enge zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Der 2. Vorsitzende Matthias Nehls übernahm diesmal den Part des „Mahners“, den ansonsten Stoltzenberg inne hat. Nehls forderte in Anwesenheit der Bezirks-Politikers Ralf-Dieter Fischer, Dr. Gudrun Schittek und Marion Wolkenhauer mit Nachdruck einen weiteren Fußballplatz am Kiesbarg. Der FC Süderelbe sei darauf angewiesen, um den Ansturm von Kindern und Jugendlichen seriös zu bewältigen. Das Ausweichen auf andere Plätze sei keine Option, schloss Nehls seinen Appell. Im Anschluss klönten die Gäste bei Kaffee und Kuchen über vergangene Zeiten, aber auch aktuelle Themen standen auf der Tagesordnung.